Zum Liveticker

Der KSV Hessen Kassel bedankt sich für das Interesse und wünscht noch ein schönes Wochenende.

"Ich bin sowas von heiß"

Beim Derby: Adem Usta will's wissen
FUSSBALL – Frühes Derby in der Fußball-Oberliga: schon am vierten Spieltag treffen die großen Zwei der Region aufeinander: am Samstag um 15 Uhr empfängt der KSV Baunatal den KSV Hessen.
Während die Baunataler ganz gelassen ins Prestige-Duell gehen können, steht Gast KSV Hessen gehörig unter Druck. Nach zwei verlorenen Punkten in Flieden und drei daheim gegen Klein-Karben ist Katzenjammer angesagt. Coach Thomale: „Von der Meisterschaft braucht mir keiner mehr zu reden.“ Meisterunwürdig war der Auftritt gegen Klein-Karben, kläglich vor allem die Chancenverwertung. Von sechs hundertprozentigen sprach Sven Teichmann, „zwei davon muß ich selbst reinmachen.“

Probleme mit der Chancenverwertung, das kennt Adem Usta nicht. Ausgerechnet der Stürmer, der den Löwen in der Sommerpause den Rücken kehrte und zu Konkurrent Baunatal wechselte, trifft derzeit wie eine Maschine: fünf Treffer in drei Spielen. „Besser als im Moment kann’s nicht laufen“, so der 23jährige. Als sei ihm eine zentnerschwere Last von der Seele gefallen, so trumpft Usta auf: „Ich hab’ momentan so einen Spaß am Fußball, freue mich auf die Spiele, freue mich aufs Training, so was gab’s schon lange nicht mehr.“ Voll harmonisch sei es im Team, mit Carranza, Gölbasi, Cihan sei er dicke befreundet, man würde privat einiges unternehmen, das würde sich positiv aufs Spiel der Mannschaft auswirken – und genau das sei bei den Löwen anders gewesen, da hätte er nur zu Ahmet Kayacik private Kontakte gehabt.

Vergessen ist der Ärger mit Baunatals Coach Lichte von vor zweieinhalb Jahren. Damals verließ Usta die Baunataler in der Winterpause, wechselte nach Lohfelden, weil er nicht spielte – mit Bauer und Bergner „vor der Nase“. Lichte heute: „Ich war sehr sauer. Mit Usta in der Rückrunde wären wir aufgestiegen.“

Usta heute: „Ich wollte halt spielen.“ Und genau das ist auch der Grund, warum der Stürmer jetzt vom KSV Hessen zum KSV Baunatal wechselte. Bei den Löwen hatte er wieder Bauer und Julio Cesar als Konkurrenten vor sich. Zuletzt spielte Usta zwar (weil Cesar verletzt war) und er traf auch – in den letzten beiden Saisonspielen jeweils zweimal. Ihm fehlte dennoch das Vertrauen des Trainers. Usta: „Thomale kritisierte, ich sei zu dick, zu wenig fit. Dazu sag’ ich nur: Ich hab’ in Lohfelden 15 Oberliga-Tore geschossen, obwohl ich zehn Kilo mehr wog.“ Thomale dazu: „Ein Gerd Müller würde in unserer Zeit auch nicht mehr soviele Tore schießen wie zu seiner Zeit. Und selbst ein Ausnahmefußballer wie Luis Figo zeigt nur Ausnahmeleistungen, wenn er völlig fit ist.“ Und zum Wechsel von Usta: „Wenn jemand immer nur den Weg des geringsten Widerstandes geht, wird er irgendwann Schwierigkeiten bekommen.“ Dennoch ist Thomale der „Vater“ von Ustas derzeitiger Fitness.

Offen bleibt nur die Frage, ob die verantwortlich ist für Ustas Leistungsexplosion. Fakt ist, daß Usta dem Derby entgegenfiebert wie kein Zweiter, „und ich hoffe natürlich, dass ich ein, zwei Tore schieße.

<i>(knö/EXTRATIP, 18.08.2004)</i>

Bild: Gerade mal zwei Monate alt ist dieses Foto: damals kickte Adem Usta (li.) noch für die Löwen, am Samstag stürmt er im Derby für Lokalrivale KSV Baunatal. (Schachtschneider)

Veröffentlicht: 18.08.2004

© KSV Hessen Kassel e.V.
Datum des Ausdrucks: 25.04.2024