Hessenpokal-Finale im Auestadion

Hessenpokal-Finale im Auestadion

Löwen spielen um den Einzug in den DFB-Pokal

Der Saisonhöhepunkt steht kurz bevor: Am Mittwoch, den 13. Mai 2015, trifft der KSV Hessen im Finale des Krombacher Hessenpokals auf den VfB 1900 Gießen. Seit 1961 haben die Löwen diese Trophäe nicht mehr in Händen gehalten. Doch am Mittwochabend geht es um weit mehr: Der Pokalsieger qualifiziert sich für die 1. Hauptrunde des DFB-Pokals 2015/16. Es winken Gegner wie der FC Bayern, Eintracht Frankfurt oder Werder Bremen. Das Finale wird um 19:00 Uhr im Auestadion angepfiffen.

Die Pokalhistorie des KSV Hessen kennt klangvolle Daten, etwa den 31.12.1966. In der Qualifikation zum DFB-Pokal besiegt der KSV Hessen den Bundesligisten Eintracht Frankfurt sensationell mit 6:2. Vierzehn Tage später zwangen die Löwen in der ersten Hauptrunde den SV Werder Bremen in die Verlängerung. Erst im Entscheidungsspiel setzten sich die Hanseaten durch – ebenfalls erst in der Verlängerung durch ein Tor von Horst-Dieter Höttges in der 112. Minute.  Am 13.12.1970 gelang es auch dem großen FC Bayern nicht, das Auestadion zu stürmen. Nach 120 Minuten stand es 2:2, erneut musste ein Wiederholungsspiel her, das Beckenbauer, Müller, Hoeneß und co. mit 3:0 für sich entschieden. KSV-Fans erinnern sich auch noch an die Saison 1990/91, als der KSV erst im Viertelfinale am späteren Pokalsieger aus Bremen scheiterte.

In diesen Tagen darf man wieder träumen von großen Gegnern und glanzvollen Auftritten des KSV im Rampenlicht des deutschen Fußballs. Nach den starken Pokal-Spielen in Offenbach und gegen Wehen-Wiesbaden haben sich die Löwen das Finale des Krombacher Hessenpokals redlich verdient.

Gegen den Verbandsligisten VfB 1900 Gießen schlüpfen die Löwen nun – ob sie es wollen oder nicht –  in die Favoritenrolle. Aber gerade deshalb ist besondere Obacht angesagt: Ligakonkurrenz KSV Baunatal hat im Februar schmerzhaft erfahren müssen, dass eine höhere Ligazugehörigkeit nicht automatisch zum Siegen qualifiziert. Am Ende schlug Gießen die zwei Klassen höher eingestuften Baunataler völlig verdient mit 1:0.

Prunkstück der Gießener, die aktuell Rang 5 in der Verbandsliga belegen, ist die Abwehr, an der sich auch der KSV Baunatal nach dem Rückstand die Zähne ausbiss. Vor dem Tor ist Mittelfeldspieler Henrik Dechert mit elf Saisontreffern brandgefährlich. Dechert war auch der Matchwinner bei der gelungenen Generalprobe der Gießener am vergangenen Wochenende. Bei 3:2-Sieg seiner Mannschaft in der Liga steuerte er zwei Tore bei.

Kassel und Gießen – Von Mitte der 1970er bis Anfang der 1980er Jahre spielten beide Vereine sechs Jahre lang zusammen in der damals drittklassigen Hessenliga. Sechsmal siegten die Löwen, sechsmal trennten sich der KSV und der VfB 1900 unentschieden.

In den 1990er und frühen 2000er Jahren ereilte beide Vereine dasselbe Schicksal: Ebenso wie der KSV musste auch der VfB Gießen nach Jahren des finanziellen Niedergangs Konkurs anmelden und den Neustart in der Kreisklasse wagen. In Gießen waren damals die überambitionierten Pläne des Vereins, mit Spielern wie Ex-Weltmeister Uwe Bein ins Profigeschäft emporzusteigen, im Ansatz gescheitert.

Für den dreimaligen Hessenpokalsieger VfB 1900 Gießen ist das Endspiel gegen den KSV das vierte Finale in seiner Vereinsgeschichte. Die Löwen standen zuletzt 2010 und 2011 im Pokalfinale und scheiterten gegen Offenbach und Wehen-Wiesbaden. Den einzigen Sieg errang der KSV mit seiner damaligen Amateurmannschaft 1961.

Löwen-Coach Matthias Mink kann also mit Fug und Recht behaupten, dass sich sein Team am Mittwochabend in die Annalen des KSV eintragen kann.

Gegen den unangenehmen Gegner aus Gießen zählt er auf die Unterstützung der Fans. Mehr als 2.000 Karten wurden im Vorverkauf abgesetzt, rund 500 Tickets zusätzlich aus Gießen geordert. Es ist also alles angerichtet für ein Fußballfest im Auestadion, das hoffentlich alle Träume wahr werden lässt.

Stefan Frindt

Medienteam

Veröffentlicht: 11.05.2015

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Datum des Ausdrucks: 20.04.2024