KSV Hessen realistisch und voller Tatendrang in neue Saison

NEUE SAISON
"Wir wollen uns um einen Platz verbessern", geht Chefcoach Hans-Ulrich Thomale vom letztjährigen Fußball-Oberliga-Vizemeister KSV Hessen Kassel ebenso augenzwinkernd wie voller Tatendrang an die Aufgabe für die für die Nordhessen am Sonntag mit dem Auswärtsspiel in Flieden (Anpfiff: 14.30 Uhr) beginnende Saison 2004/2005 heran.
"Aller guten Dinge sind drei", lautet unisono das Motto bei Verantwortlichen und Spielern, sodaß es nach zwei Vizemeisterschaften im dritten Anlauf endlich klappen soll.
Dazu "Trainer-Fuchs" Thomale: "Von der Papierform her ist Eschborn klarer Aufstiegsfavorit, doch die Entscheidung fällt auf dem Platz."
Wo aber steht sein eigenes Team nach fünf Wochen, laut Löwen-Idenfikationsfigur Nico Radler (dienstältester Akteur, der seit dem KSV- Neuaufbau in der Kreisliga seit 1999 von der Bezirksliga an dabei ist!) "gut dosierter Vorbereitungsphase" bzw. wie lief der Integrationsprozeß der Neuverpflichtungen?
"Wo wir stehen, weiß ich erst wenn wir die vor uns zu bewältigende, erste englische Woche hinter uns haben", so der 59jährige Diplom-Sportlehrer und weiter "von den neun Neuzugängen hat sich der erfahrene Sven Teichmann im defensiven Mittelfeld einen Stammplatz gesichert. Carsten Schönefeld, der auf der linken Seite in der Vorbereitung vielversprechende Einsätze hatte, ist leider verletzt und wird zu Saisonbeginn definitiv fehlen." Somit blickt der gebürtige Sachse alles andere als euphorisch auf die personelle Situation und darüber hinaus retrospektivisch auf eine eher "durchwachsene Vorbereitung, die nicht so gelaufen ist, wie ich sie mir vorstelle."
Das Ergebnisprotokoll liest sich dabei wie folgt:
Neben standesgemäßen Siegen über unterklassige Gegner standen dem durchaus überzeugende Leistungen beim 0:1 gegen Bundesligist FC Schalke 04 (wenn auch nur die Oberliga-Mannschaft, ergänzt mit den Profis Böhme, Lincoln und Hanke), dem 0:1 gegen Zweitliga-Aufsteiger FC Rot-Weiß Erfurt am vergangenen Samstag und ein starker Auftritt beim 1:0-Erfolg über Regionalliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld Amateure gegenüber.
Das derzeit größte Manko bei den zweifellos bissigen Löwen um den 40jährigen Routinier und Antreiber Slawomir Chalaskiewicz ist die mangelnde Torausbeute. Allen voran Thorsten Bauer! Der Oberliga-Torschützenkönig des Vorjahres hatte in der Vorbereitungsphase Ladehemmung. Dennoch ist der 26jährige Versicherungsfachangestellte einer Krankenkasse bei Thomale ebenso gesetzt wie Zoran Zeljko zwischen den Pfosten und Kapitän Thorsten Schönewolf als Abwehrchef.

Und Stürmer Julio Cesar? Dessen Odyssee nach und in Polen bei Erstligist Stettin folgte die reumütige Rückkehr des Brasilianers nach Kassel. Der 25jährige "Ballzauberer vom Zuckerhut" hatte sich trotz Vertrages bis 2005 beim KSV Hessen einfach per "Nacht- und Nebelaktion" abgemeldet. Daraufhin verpflichteten die Verantwortlichen als Alternative die nordhessische Nachwuchstorjäger-Hoffnung Nima Latifiahvas vom Lokalrivalen KSV Baunatal und Jörg Odensaß, der den OSC Vellmar in der Relegation in die Oberliga (zurück) geschossen hat.
"Sportlich brauchen wir Julio, doch finanziell ist es derzeit nicht machbar", hofft KSV-Manager Jörg Friedrich Schmidt dennoch, dass sich zeitnah ein Sponsor oder Art "Pate" findet, ähnlich wie es bei Chalaskiewicz der Fall war, dessen Verbleib erst durch das finanzielle Engagement vom Zelteverleih Göttig und des "Löwen-Fanclubs Südhessen" realisiert wurde.
Das Korsett der Mannschaft blieb somit weitestgehend zusammen, die Abgänge wurden allemal kompensiert, sodaß die "Aktion Attacke" durchaus Thomales These zulässt: "Wir wollen uns um einen Platz verbessern!"


<i>Quelle: Herbert Pumann für DPA</i>

Veröffentlicht: 05.08.2004

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