Die Regionalliga Süd im kicker-Test

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Stefan_D
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Die Regionalliga Süd im kicker-Test

Beitrag von Stefan_D » 28. Jan 2008, 16:49

Wie gewohnt unterzieht der kicker die Regionalligisten auch vor der Rückrunde wieder dem großen Formcheck. Nach folgenden Kategorien wird am Ende ein Fazit und eine Prognose für das jeweilige Team erstellt:

Wer sind die Neuen?
Wer sind bisher die Gewinner und Verlierer?
Wo liegen die Stärken und Schwächen?

Und schließlich wird noch ein Auge auf den Trainer und das Umfeld geworfen.

Karlsruher SC II: Spielerisch stark, im Abschluss schwach

Für die 3. Liga fehlt die Infrastruktur

Mit sechs Punkten Rückstand auf den begehrten Rang zehn überwintert der KSC II und ist damit deutlich von der anvisierten Qualifikation zur 3.Liga entfernt.

Keinen Volltreffer gab es bei den externen Neuen: Tewelde und Heckenberger wussten allenfalls phasenweise zu gefallen, Akgün und Wilhelmsen konnten sich keinen Stammplatz sichern. Positiv überraschten hingegen die aus dem eigenen Nachwuchs übernommenen Akteure.

Gewinner & Verlierer

Fetsch, Stindl und U-20-Nationalspieler Brosinski (alle Jahrgang 1988) gewöhnten sich schnell an die raue Regionalligaluft und durften als Lohn für gute Leistungen am Profi-Traininglager in der Türkei teilnehmen. Auch Torwart Moritz, Abele, Krebs, Müller und Neziraj waren stets vollwertige personelle Alternativen. Thorsten Barg fehlte keine einzige Minute und bot konstant gute Leistungen, während neben den überwiegend enttäuschenden Neuen auch Benjamin Barg, Kapitän Schröder und Bergheim, teilweise auch verletzungsbedingt, leistungsmäßig stagnierten.

Stärken & Schwächen

Trainer Krieg ist mit Qualität und Leistung der Mannschaft eigentlich zufrieden, nicht aber mit dem Punktestand, was eindeutig mit der Chancenverwertung zusammenhängt. In dieser Beziehung fehlt einfach die Qualität. 15 erzielte Tore in 18 Spielen sind entschieden zu wenig. Während der KSC II auswärts mehr Punkte holte (11) als Tabellenführer SV Sandhausen (10), ist man zu Hause noch sieglos.

Trainer & Umfeld

Coach Rainer Krieg ist seit drei Jahren mit Co-Trainer Michael Wiltwer für die KSC-Amateure verantwortlich. Am Saisonende läuft sein Vertrag aus, da der KSC für diese Position lediglich Einjahresverträge abschließt. Der ehemalige Torjäger Krieg wird dank des unaufgeregten Umfeldes (Amateur-Manager Reich, Cheftrainer Ede Becker) aber wohl weiterhin ruhig arbeiten können.

Fazit & Prognose

Trainer und Amateur-Manager glauben noch an das Erreichen des Saisonziels. Cheftrainer Becker schätzt die Situation jedoch realistischer ein. In der neuen 3.Liga müsste der KSC eine viel professionellere Infrastruktur aufbauen. Möglicherweise wird sich der KSC zwar noch um den einen oder anderen Platz verbessern, das Ziel eingleisige Regionalliga aber kaum schaffen. Zum einen, weil die routinierte Konkurrenz finanziell und personell noch einmal aufrüstete. Zum anderen, weil sich das Krieg-Team zwar engagiert und spielstark, insgesamt aber zu abschlussschwach und zu grün präsentiert.

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Stefan_D
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Beitrag von Stefan_D » 28. Jan 2008, 16:53

FSV LU-Oggersheim: Koch kämpft an vielen Fronten

Der Aufsteiger zahlt in seinem ersten Regionalliga-Jahr einiges an Lehrgeld. Dabei träumte man beim FSV zu Saisonbeginn noch von der 2. Liga.

Die Neuen

Neun Spieler kamen mit großen Erwartungen zum FSV. Viele von ihnen spielten zuvor bereits einmal in der Bundesliga (Haber, Rehm, Adzic, Petkov, Malz) oder sogar in der Nationalmannschaft (Haber, Petkov). Doch die eingekaufte Routine zahlte sich nur bedingt aus: Die namhaften Neuzugänge brachten nur bedingt die notwendige Qualitätssteigerung mit.

Gewinner & Verlierer

Gewinner gibt es wenige. Torwart Alexov gehört dazu. Zugang Hildebrandt war bei 16 von 17 Spielen dabei und musste durch die schwere Verletzung von Pechvogel und Kapitän Backmann in der Abwehr das Kommando übernehmen - was ihm durchaus gelang. Haber verletzte sich, nachdem er Fuß gefasst und gute Leistungen gebracht hatte. Torwart Petkov hatte nach seinen vielen Patzern einen schweren Stand.

Stärken & Schwächen

Stärken sind beim Tabellenletzten keine auszumachen. Vielmehr fehlte es dem Team in allen Mannschaftsteilen: Die Abwehr und der Sturm stellen die schlechtesten der Liga dar. Im Mittelfeld fehlt ein impulsgebender Spielmacher.

Trainer & Umfeld

Trainer Sascha Koch wollte nach dem Pokal-Aus beim Oberligisten SC Idar-Oberstein bereits zurücktreten. Vorstand und Sponsor überredeten ihn allerdings, den Aufsteiger weiterzutrainieren. Der jüngste Coach der Regionalliga (29) besitzt die volle Rückendeckung des Vorstandes und Sponsors. Koch schaffte es bislang jedoch nicht, die Talfahrt seines Teams zu stoppen. Im Umfeld fehlt ein Manager, der Koch in seiner täglichen Arbeit entlastet. Zudem hängt vieles von Sponsor Lapidakis ab. Hört dieser auf, sieht es düster aus. Der Sponsorvertrag geht bis zum Jahr 2010. Außerdem geriet der FSV Anfang Dezember in die Schlagzeilen, als drei Spieler den Klub vor dem Arbeitsgericht verklagten und - gewannen. Der Klub hatte vertragliche Abmachungen nicht eingehalten. Dabei haben die Spieler eigenen Aussagen zufolge mehrmals versucht, die Differenzen intern zu klären. Auch in einer Sitzung der Vereinigung der Vertragsfußballspieler (VDV) wurde der FSV als Negativ-Beispiel genannt.

Fazit & Prognose

Bei der Abschiedstour des FSV Ludwigshafen-Oggershein kann es für den Aufsteiger nur noch darum gehen, das Gesicht zu wahren. Der FSV wird in den restlichen Saisonspielen besser auftreten als zuvor: Für viele Spieler enden die Verträge im Sommer und sie müssen sich für neue Arbeitgeber empfehlen. Zu spät für den FSV.

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Stefan_D
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Beitrag von Stefan_D » 31. Jan 2008, 16:54

SC Pfullendorf: Leandro muss ersetzt werden

SCP hinkt den Erwartungen hinterher

Mit der 3.Liga hat sich der SCP ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Doch die offensiv zumeist harmlosen Südbadener hinken den Erwartungen hinterher und müssen den Abgang ihres Strippenziehers Leandro (zu Aue) verkraften.

Die Neuen

Als Volltreffer erwies sich Marco Calamita, der zwar wenig Spielpraxis mitbrachte, aber zum besten Torschützen avancierte. Michael Falkenmayer erkämpfte sich als rechter Verteidiger auf Anhieb einen Stammplatz, bevor ihn das Verletzungspech ereilte. Seine Rückkehr ist ungewiss. Auch Angreifer Ewald Beskid warfen Verletzungen zurück. Durchwachsen fällt zudem die Leistungsbilanz des erfahrenen Abwehrmanns Achim Pfuderer aus. Nur selten durfte Defensivakteur Daniel Isailovic sein Können andeuten. Jungstürmer Faruk Gül kam erst zum Schluss der Hinserie so richtig in Fahrt. Harun Toprak brauchte hingegen Zeit für die Umstellung, deutete aber sein Offensivpotenzial an. Die in der Winterpause nachverpflichteten Talente Timo Trefzger (Abwehr, SSV Ulm) und Pascal Stadelmann (Angriff, Emmendingen) stellen Alternativen dar. Als idealer Mittelfeldstratege für den zu Zweitligist Erzgebirge Aue abgewanderten Leandro böte sich Patrick Ghigani (zuletzt Unterhaching) an, der wohl noch verpflichtet wird. Gesucht wird außerdem noch ein Stürmer.

Gewinner & Verlierer

Marco Calamita zählt als effektivster SCP-Akteur zu den absoluten Gewinnern. Zur unverzichtbaren Abwehrsäule entwickelte sich Matthias Kiefer. Von den Jungen mauserten sich Johannes Flum und Fabian Gerster zu Stammkräften. Neno Rogosic vermochte als Angreifer nicht mehr an die gute Torquote des Vorjahres anzuknüpfen. Marco Konrad schöpfte sportlich sein Limit nicht aus und macht zu wenig aus seiner Kapitänsrolle.

Stärken & Schwächen

Am meisten hapert es im Abschluss, die Durchschlagskraft in der Offensive ist mangelhaft. An der Passgenauigkeit im Spiel nach vorn muss gefeilt werden. Stabilisiert hat sich das Defensivverhalten, Moral und konditionelle Verfassung sind intakt. Auch spielerisch geht es voran.

Trainer & Umfeld

Trotz mäßiger Erfolge profitiert Coach Michael Feichtenbeiner bei den Fans vom Bonus einer starken Rückserie im Vorjahr. Die Führungsetage denkt realistisch, plant behutsam und baut auf eine abermalige Steigerung des Teams.

Fazit & Prognose

Bei fünf Punkten Rückstand müsste alles schon optimal laufen, um beim Ringen um einen Platz zur 3.Liga noch ein Wörtchen mitreden zu können. Die restlichen acht Heimspiele sollten zum Faustpfand werden. Viel hängt vom richtungsweisenden Auftakt bei den Stuttgarter Kickers ab.

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Zuletzt geändert von Stefan_D am 4. Feb 2008, 15:16, insgesamt 1-mal geändert.

Stefan_D
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Beitrag von Stefan_D » 31. Jan 2008, 17:05

Stuttgarter Kickers: Minkwitz-Team enttäuscht

Wenig Optimus in Degerloch

Vor der Saison wurden die Kickers als Kandidat für das obere Tabellendrittel gehandelt. Doch nach missglückter Personalpolitik und einigen Turbulenzen bangen die Schwaben ernsthaft um die Qualifikation für die neue 3.Liga.

Die Neuen

Manager Joachim Cast und Ex-Trainer Peter Zeidler bewiesen bei den Neuzugängen kein glückliches Händchen. Vor allem von den regionalligaerfahrenen Rapp, Ortlieb, Mann und Beigang erhofften sie sich einen Qualitätsgewinn. Doch von den sechs Neuzugängen überzeugte nur Innenverteidiger Rapp. Die in der Winterpause geholten Alexander Rosen, Ferhat Cerci und Perspektivspieler Gino Russo sollen für neuen Schwung und Stabilität sorgen. Ein Mittelstürmer könnte noch verpflichtet werden. Ohne diesen wäre Angelo Vaccaro in der Restsaison der einzige erfahrene etatmäßige Angreifer.

Gewinner & Verlierer

Bei den "Blauen" gab es nur zwei Gewinner: der starke Torwart David Yelldell und Marco Wildersinn. Der in der vergangenen Saison noch auf der Kippe stehende Innenverteidiger hat sich in der Vorrunde einen Stammplatz erkämpft und ist in der Hierarchie nach oben geklettert. Die größten Verlierer in einem insgesamt enttäuschenden Team stellten die suspendierten Beigang, Ortlieb, Sven Sökler und Sascha Benda. Der von Zeidlers Nachfolger Stefan Minkwitz ebenso wie Benda begnadigte Stürmer Beigang wechselte zu Jahn Regensburg.

Stärken & Schwächen

Der starke Torwart, eine gelegentlich überzeugende Abwehrreihe und Teamgeist - mehr hatten die Kickers nicht zu bieten. Die Heimschwäche sowie die Probleme im Spielaufbau waren genauso eklatant wie die Harmlosigkeit vor des Gegners Tor. Bei einem Rückstand gingen schnell die Köpfe nach unten.

Trainer & Umfeld

Für den neuen Coach Zeidler war bereits nach 14 Spielen Schluss. Zwar wartet auch sein Nachfolger Minkwitz noch auf den ersten Kickers-Heimsieg der Saison und holte in fünf Partien nur zwei Punkte. Doch er besitzt weiter das Vertrauen des Präsidiums, das durch seine teils unprofessionell wirkende Arbeit nicht gerade für Optimismus sorgt. Die kürzliche Verpflichtung von Jürgen Sundermann (68) als ehrenamtlichen Berater sorgte im Umfeld für Kopfschütteln.

Fazit & Prognose

Die neue 3.Liga ist das Ziel und um dieses zu erreichen, muss einiges zusammenkommen: Zuerst muss sich das Team von Trainer Minkwitz spielerisch steigern und endlich torgefährlicher werden, dafür müssen auch die Neuzugänge einschlagen. Sollte dies nicht der Fall sein, droht dem ehemaligen Bundesligisten Stuttgarter Kickers mit der vierten Spielklasse der Fall in die Bedeutungslosigkeit.

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Stefan_D
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Beitrag von Stefan_D » 4. Feb 2008, 15:22

TSV 1860 II München: Fehlende Konstanz als Problem

Die Talente sind immer für eine Überraschung gut

Mangels namhafter Verstärkungen gingen die Löwen als Außenseiter in die Saison. Im Winter gab es lediglich einen Neuzugang. Mit dem neuen Trainer Uwe Wolf hat man aber bisher besser als erwartet abgeschnitten - der Abstand zu Relegationsplatz zehn beträgt nur einen Zähler.

Die Neuen

Aus "unteren Klassen" kamen Andreas Baufeldt, Claus Bückle und David Schittenhelm. Nach Anpassungsproblemen hat das Trio die Erwartungen erfüllt. Auch zahlreiche U-19-Akteure, die mehrfach in der Regionalliga aushelfen durften, konnten sich bereits etablieren.

Gewinner & Verlierer

Den größten Sprung machte Manuel Schäffler, der noch in der U19 spielen könnte. Bei 16 Einsätzen (davon nur sieben über die volle Spielzeit) erzielte das Eigengewächs sechs Tore. Auch Kapitän Manuel Duhnke rückte mehr in den Fokus und konnte sich für "höhere" Aufgaben empfehlen. Einige Nachwuchskräfte wie Lercher, Ratej und Leicht zählten zu den Verlierern. Sie haben verletzungsbedingt durch lange Pausen den Anschluss verloren.

Stärken & Schwächen

Die Mannschaft ist intakt. Besonders die Eigengewächse sind technisch und taktisch hervorragend ausgebildet. Die Unbekümmertheit machte sich positiv und negativ bemerkbar. In vielen Spielen überraschten die Löwen ihre Gegner, um dann am nächsten Spieltag wieder einzubrechen. Es fehlte die Konstanz, auch dadurch bedingt, dass man nie zweimal hintereinander mit der gleichen Mannschaft auftreten konnte. Wichtig ist, dass das Team das 4-2-3-1-System des Trainers voll umsetzt, alle zehn Feldspieler stets entsprechend verschieben und aktiv sind - ein großes Plus der Nachwuchskräfte.

Trainer & Umfeld

Bei seinem ersten Engagement mit einem Herren-Team hat sich Trainer Uwe Wolf gleich viel Anerkennung verschafft. Dem Ex-Profi kam zugute, dass er bereits als Aktiver beim TSV1860 war und mit Cheftrainer Marco Kurz, seinem ehemaligen Mitspieler, ein sehr gutes Verhältnis pflegt. Obwohl die finanziellen Mittel recht minimal ausfallen, wird das Umfeld von Ernst Tanner (Chef des Nachwuchsbereiches) seit Jahren hervorragend organisiert. Das derzeitige Trainingslager in Südafrika, wird von einem Sponsor finanziert.

Fazit & Prognose

Die Münchner werden lange im Rennen um den zur Quali für die 3.Liga notwendigen Rang zehn mit dabei sein. Zugleich müssen sie aber als zweitbeste Zweite Mannschaft über die Ziellinie gehen - das wird angesichts der starken Teams vom VFB II und vom FC Bayern II schwierig.

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Beitrag von Stefan_D » 4. Feb 2008, 15:29

SSV Reutlingen: Starzmann formt spielstarkes Team

Kader wird aus finanziellen Gründen ausgedünnt

Dem SSV fehlt nur ein Punkt auf Platz zehn. Der Verein strebt deshalb nach wie vor die Qualifikation für die 3. Liga an, musste aber in der Winterpause seinen Kader aus finanziellen Gründen verkleinern.

Die Neuen

Von den externen Zugängen überzeugten nach Anlaufschwierigkeiten nur Vujevic und Alban Meha. Bei Torhüter Hoffmeister wechselten Licht und Schatten, Bischoff fehlt noch die Torgefahr, Khalil steht seit Monaten auf der Verletztenliste, Müller und Liotte (wechselte zu Bor. Neunkirchen) kamen kaum zum Zug. Als Volltreffer entpuppte sich der aus der eigenen Jugend hochgerückte Schipplock, der nun zum VfB Stuttgart ging. Raach (eigene Jugend) ist langzeitverletzt.

Gewinner & Verlierer

Der unbekümmert auftretende Schipplock überraschte als achtfacher Torschütze. Am Ende der Hinrunde unterstrich dann auch Stürmer Christian Haas seinen Wert für die Mannschaft. Der defensive Mittelfeldspieler Waidmann hatte ein kurzes Tief, steigerte sich dann aber enorm und markierte fünf Treffer. Torhüter Krauss wurde ins kalte Wasser geworfen und überzeugte auf Anhieb. Größter Verlierer ist Sajaia, der im Winter der vergangenen Saison aus Darmstadt kam und­ - auch aus Verletzungsgründen ­ - nicht an sein früheres Leistungsvermögen anknüpfen konnte.

Stärken & Schwächen

Der SSV lebt auch im zweiten Regionalligajahr von seiner mannschaftlichen Geschlossenheit und Willensstärke. Bis Mitte der Vorrunde schwächelte die im Vorjahr überragende Innenverteidigung. Im Laufe der Hinrunde verbesserte man sich in spielerischer Hinsicht enorm. Der Lohn: In den zurückliegenden zehn Partien setzte es nur eine Niederlage. Zu bemängeln ist nach wie vor die schlechte Chancenverwertung.

Trainer & Umfeld

Coach Peter Starzmann ist unumstritten. Es ist erstaunlich, wie er aus einer Ansammlung durchschnittlicher Regionalligaakteure ein solch spielstarkes Ensemble zusammenstellte. Im außersportlichen Bereich ist der Einfluss von Starzmann nicht mehr so groß wie zuvor. Der neue sportliche Leiter Hans Kullen zog aus finanziellen Gründen die Notbremse, dünnte den Kader aus: Während der Vorrunde gingen Beskid und Schneider, in der Winterpause Schipplock, Hoffmeister, Sajaia, Müller, Unger, Liotte. Neu kamen nur Mayer, Sauter und Feriz Meha. Die A-Jugendlichen Golinski, Fecker und Torhüter Kraus sollen im Notfall in die Bresche springen.

Fazit & Prognose

Mit einer "Jetzt-erst-recht-Haltung" kann die intern gefestigte Mannschaft in die 3. Liga einziehen. Bei einem 21-Mann-Kader (zwei davon fehlen langzeitverletzt) darf es jedoch nicht viele Ausfälle geben.

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Beitrag von Stefan_D » 7. Feb 2008, 17:09

Sportfreunde Siegen: Fascher verspricht die Qualifikation

Siegen: Durchschlagskraft und Spielintelligenz fehlen

Die 3. Liga bleibt das große Ziel. Nach dem Trainerwechsel konnte der Verein dank finanzieller Klimmzüge für Neuerwerbungen die personellen Wünsche von Neu-Coach Marc Fascher weitgehend erfüllen. Der verspricht die für den Verein so lebensnotwendige Qualifikation.

Die Neuen

Nach der erneut erheblichen Fluktuation im Sommer - zwölf neue Spieler kamen - hielten sich die Volltreffer in Grenzen. Lediglich Torhüter Wulnikowski, im Spätherbst allerdings durch einen Kreuzbandriss zurückgeworfen, und Innenverteidiger Assoumani sowie mit Abstrichen Gallego erwiesen sich als Qualitätsgewinn. Entschieden mehr erhofft man sich durch die Wintereinkäufe Throm (links in der Abwehrkette), Unger, Kanadas U-20-Auswahlspieler Elliott (beide Mittelfeld) und Bührer, der das Offensivspiel mit beleben soll.

Gewinner & Verlierer

Wulnikowski und Assoumani sowie Allrounder Bogusz (Defensive) stellen die Gewinner des Teams. Gaede als Sechser vor der Abwehr und Kapitän Nemeth (Mittelfeld) sind dieser Kategorie ebenso zuzuordnen wie trotz einiger Formschwankungen der durchaus treffsichere Popovic. Zu den großen Verlierern gehört Abwehrspieler Islamoglu. Das Siegener Urgestein, vor zwei Jahren noch Stammspieler in der 2.Liga, kam nur zu wenigen Einsätzen. Stürmer Okpala, wegen einer Lungenentzündung über Wochen ausgefallen, blieb bisher weit hinter den Erwartungen zurück.

Stärken & Schwächen

Ein Blick auf das Torverhältnis (21:22) nach 19 Spielen macht deutlich, warum es zu keiner besseren Platzierung reichte: Die Durchschlagskraft fehlte bei Okpala ebenso wie bei Müller, Blessin und Popovic. Auch aus dem offensiven Mittelfeld mangelte es an Unterstützung. Von Spielintelligenz und dem finalen Pass war oft nur wenig zu sehen. Verlass war - bis auf einige Ausnahmen - auf die Defensive.

Trainer & Umfeld

Marc Fascher arbeitet akribisch an der Qualifikation. Innerhalb des Kaders und im Umfeld genießt er entsprechende Akzeptanz. Der Vorstand lässt ihn in Ruhe arbeiten. Da Ehrenvorsitzender Manfred Utsch einen Großteil der Steuerschulden (insgesamt 1,7 Millionen Euro) abdeckte, kann man sich nun mehr auf das Sportliche konzentrieren.

Fazit & Prognose

Vorstand und Trainer haben während der Winterpause ihre Hausaufgaben gemacht. Die Neuzugänge dürften für eine Qualitätsverbesserung in allen Mannschaftsteilen sorgen. Somit wird auch der Konkurrenzkampf größer. Sorgt das alles letztlich auch für eine erhebliche Steigerung im gegnerischen Strafraum, sollte die Quali für die 3. Liga gelingen. Die Zuschauer sollten sich jedoch auf einige Zitterspiele einrichten.

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Re: Die Regionalliga Süd im kicker-Test

Beitrag von Stefan_D » 11. Feb 2008, 16:10

SpVgg Unterhaching: Hasenhüttl führt Stimmungswechsel herbei

Unterhaching: Top-Favorit muss um die 3. Liga zittern

Eigentlich war Haching als Top-Favorit gestartet. Doch es dauerte recht lange bis der Zweitligaabsteiger die neue Liga realisierte - mittlerweile ist sogar die Qualifikation für die 3.Liga zur Zitterpartie geworden.

Die Neuen

Von den acht Neuzugängen konnte sich niemand als Volltreffer erweisen. Dies lag aber auch daran, dass die meisten der Verpflichtungen durch Verletzungen lange Zeit nicht zur Verfügung standen. Dies galt in erster Linie für die Ex-Löwen Tyce und Polak, auch Villar fiel für längere Zeit aus. Die Erwartungen erfüllten mit Sicherheit Torhüter Kampa und Rechtsaußen Fink. Dagegen kamen Leschinski, Nagy und Konrad bisher nicht über die Rolle eines Mitläufers hinaus. Da knüpft man schon größere Hoffnungen an Tobias Schweinsteiger, der in die bayerische Heimat zurückkehrt und in der Vorbereitung zu gefallen wusste.

Gewinner & Verlierer

Hauptverlierer ist Ex-Trainer Werner Lorant, der sich mit der Regionalliga nicht anfreunden konnte und Anfang Oktober das Handtuch warf. Aber auch die suspendierten Custos und Spizak gehören zu den Negativ-erscheinungen. Viele Pluspunkte sammelten die Youngsters aus der Reserve: Spieler, wie Hörnig, Gülslelam, Schulz oder Hain haben sich im Kader der Ersten etabliert. Auch Bucher (seit 1987 im Verein) rückte wieder in den Vordergrund.

Stärken & Schwächen

Im Sportpark sind die Hachinger eine Macht und als einziger Süd-Regionalligist noch ungeschlagen. Diese Stärke dokumentiert auch das Torverhältnis von 20:6 aus zehn Partien. Auf fremde Plätzen ist man dagegen der schlechteste Regionalligist beider Gruppen. Nur zwei Punkte und nur sieben Treffer (aus neun Partien) sprechen eine deutliche Sprache. Dieses eklatante Mißverhältnis steckte bisher tief in den Köpfen und alle Erklärungsversuche, dieses Manko abzustellen, gingen in das Leere.

Trainer & Umfeld

Mit dem Aufstieg von Ralph Hasenhüttl vom Co-Trainer zum Chef hat sich das Klima zum Positiven gewandelt. Der Ex-Profi spricht mehr die Sprache der Spieler als sein Vorgänger und besitzt zudem das volle Vertrauen des Präsidiums. Das Management liegt seit Jahren in den bewährten Händen von Norbert Hartmann, dem aber bei geringeren finanziellen Mitteln die Hände gebunden sind.

Fazit & Prognose

Seit dem Trainerwechsel hat sich die Stimmung verbessert und auch das Leistungsbarometer zeigt nach oben. Doch zur Qualifikation für die 3.Liga wird es nur reichen, wenn die unheimliche Auswärtsmisere (ohne Sieg seit November 2006) beendet werden kann. Der Rückstand auf die vordersten Plätze ist wohl schon zu groß, als dass der angestrebte direkte Wiederaufstieg doch noch realisiert werden könnte.

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