Re: Warum ich immer noch ins Auestadion gehe
Verfasst: 30. Okt 2013, 11:03
Ich denke das "Wir Gefühl" sollte sich vor allem in der Mannschaft wieder einstellen, dann klappts auch mit'm Restsepp hat geschrieben:Der Kommentar ist jetzt über 2 Jahre alt und trotzdem hätte er genau so gut in den letzten Tagen verfasst worden sein.ulath-von-chassalla hat geschrieben:Mir schiggets !!!
In den letzten Monaten hat sich hier vieles verändert, der Tonfall im Forum wird härter, zu oft werden von bestimmten Personen Aggressionen erschaffen und die anderen Forenuser stimmen oft mit ein.
Ich gebe zu, auch ich bin oft frustiert, besonders in den letzten Wochen. Und ich kann genauso gut verstehen, dass viele Andere ebenfalls frustiert sind und hier im Forum Dampf ablassen.
Doch ist die Grenze zwischen Kritik äußern bzw. mal Dampf ablassen und sinnlosen, aggressiven, oft beleidigenden Kommentaren schon lang überschritten.
Daher habe ich mich entschlossen, dieses Thema zu eröffnen und damit zu zeigen: Auch wenn momentan vieles richtig mies läuft, stehe ich weiter zu diesem Herzinfarkte verursachenden Verein.
Warum? Das will ich euch gern berichten....
Ich habe, trotz meiner jugendlichen 33 Lenze, vieles mit dem KSV erlebt. Bin als kleiner Junge mit meinem Vater oder Onkel Samstags ins Auestadion gefahren, habe die Aufstiegsspiele zur zweiten und ersten Bundesliga miterlebt, habe Sippel und Hecking wunderschöne Tore schießen und Drube die eine oder andere 10 Minuten Strafe absitzen sehen (ja, damals gabs sowas noch). Ich musste miterleben, wie der Verein, der meine Kindheit bereichert hat, elendig vor die Hunde ging, ein "Übergangsclub" gegründet wurde, der ebenfalls in die ewigen Jagdgründe einzog. Dann der Neubeginn....ganz unten. Zu der Zeit konnte ich den Verein nicht live erleben, habe die Spiele/Ergebnisse jedoch in den Medien verfolgt.
Dann der rasante Aufstieg durch alle Klassen (mit kleinen Rückschlägen) in die Oberliga/Hessenliga. Das Spiel am Bornheimer Hang. Thorsten Bauer Fußballgott. Zwei Jahre zweigleisige Regionalliga. Die verpasste Qualifikation. Die saugeile Mannschaft. Die einsetzende Langeweile. Ein fantastisches "neues" Stadion. Die Aufstiegsaspiranten und das kläglich verpasste Ziel. Das Sommertheater. Abschiebung des Fußballgottes. Eine neue Mannschaft. Chaotische Verhältnisse.
Ein langsamer Absturz? Vielleicht. Eine Abwendung von der alten Garde und dem regionalen Bezug hin zu Leuten von außerhalb und mehr Professionalität? Möglich.
Doch ein Sache ist seit meiner Kindheit da und hat sich in den letzten Jahren noch verstärkt: Die unberechenbare, hingebungsvolle und oft sehr qualvolle Liebe zu diesem räudigen und bockigen, manchmal gemütlichen und zickigem Verein mit dem Löwen im Wappen.
Nichts anderes auf der Welt kann solche Gefühle hervorrufen, wie dieser Verein. Selbst wenn er sich kratzbürstig verhält, er mich wegstößt, so komme ich doch immer wieder. Weil es diese besonderen Momente gibt, bei denen ich weiß, dass es nur ihn, den KSV, geben kann. Und wenn es noch so schlimm aussieht, wenn er sich auch wie eine besoffene Schlampe verhält, so weiß ich doch, dass in ihm ein gutes Herz steckt.
All der Jubel im Stadion, das Leiden, die Momente kurz vor einem Herzinfarkt, die Wut, die Freude: All das sind die Dinge, dich mich alle zwei Wochen ins Stadion treiben, auch wenn ich weiß, dass ich vermutlich nur eine Ohrfeige von meinem Verein bekomme. Ich renne ihm zu allen Test- und Vorbereitungsspielen hinterher, weil ich es nicht ertragen kann, eine längere Zeit von ihm getrennt zu sein.
Auch wenn ich momentan das Gefühl habe, ständig von der Geliebten "KSV" eins um die Ohren geschlagen zu bekommen, sind es doch die Hoffnung und die tiefe Verehrung/Liebe zu diesem Verein, die mich das hinnehmen lassen. Ich weiß, dass ich es nicht ändern kann.....die Liebe zu diesem Verein ist so tief, dass ich nicht davon loskomme.....also warte ich darauf, dass sie bald wieder die schöne, freundliche und liebevolle Geliebte sein wird, die es mir unmöglich macht, mich von ihr zu trennen.
So, Ulath hat fertig.
Vielleicht ist es genau das was uns zur Zeit fehlt ... ein "Wir-Gefühl" gepaart mit positivem Denken !
Also hoch mit dem Thread.
Rot und weiß ein Leben lang !

"Einer für Alle, Alle für einen" oder so ähnlich....(so in etwa und NUR SO, war in der letzten Saison der Titel möglich)
Natürlich muss sich auch der "gemeine" Fan" fragen, ob er nu druffhauen, oder unnerstützen will, was verständlicher Weise schwer fällt.
Momentan hab ich allerdings das Gefühl im Auestadion wimmelt es an allen Ecken nur so von Fähnchen im Wind, ma gucken aus welcher Richtung er heute bläst und wenn er seine Richtung wechselt, na unn dann machen me halt midde....
Das gilt nicht nur für die Zuschauer/ Fans!
Ich bin mal gespannt wie groß das Häufchen Auswärtsfans zum Pokalspiel in Offenbach Mitte des Monats noch sein wird...