In der Trommel - Die Relegation allgemein

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bannedfromthepubs
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Re: In der Trommel - Die Relegation allgemein

Beitrag von bannedfromthepubs » 25. Mai 2018, 10:09

Schnurz hat geschrieben:Moin.

Im Grunde ist es zu früh für eine Analyse, auf der anderen Seite kann man sie aber doch vollkommen zu recht führen. Zumindest die Vorentscheidungen sind ja wieder gefallen.

Wann bzw. welche Mannschaften steigen oder stiegen eigentlich in die 3. Liga auf? Einer Liga, in der man wirtschaftlich nicht überleben kann, wie all diejenigen schon bewiesen haben, die ökonomisch nach Jahren der Gleichförmigkeit scheiterten?

Sind es es die Vertreter der "Glücklichen", der "Einäugigen", der "Investmentaktivisten", der "Konzeptgeführten" oder der "Mäzenarios"? Der Trend ist eindeutig. Seit Jahren ist die Anzahl der mitspielenden Reserven rückläufig. Das überrascht bzw. beweist, wie teuer das Projekt Drittklassigkeit mittlerweile ist. Erstmals wird in der neuen Saison keine Reserve in der 3. Liga mitmischen. Ich gebe zu, das hätte ich für unmöglich gehalten. Zugleich macht es aber auch deutlich, wie sehr man mittlerweile ins Risiko gehen muss, um vorn eine Chance zu haben. Geld, sehr viel davon ist nötig.

Davon hängt nicht nur die Aufstiegs- sondern auch die Verbleibefrage in Liga 3 massiv ab. Nur die Vereine der "Mäzenarios" und "Investmentaktivisten" haben hier eine Chance, auf Dauer erfolgreich zu sein. Ohne viel Geld geht gar nichts. Gerade im Südwesten ist noch nicht einmal ein anderer Vereinstypus erfolgreich gewesen, Großasbach, Mainz-2 und Elversberg schafften es, der KSV, OFC, Waldhof und Saarbrücken scheiterten. Diese Bilanz ist dermaßen irre und sie bleibt in der breiten Öffentlichkeit undiskutiert. Tradition, Fanpotential usw. ist offensichtlich mehr Last als Lust.

Eine ganz bittere Erkenntnis ist das. Sie zeigt nämlich die Hoffnungslosigkeit des gesamten Konstrukts, gerade aus Sicht des KSV.

schnurz
Auf bis zu 5 Millionen Euro wollte Waldhof den Etat für Liga 3 aufstocken, hieß es im WDR-Fernsehen. FÜNF Millionen Euro ist die Größenordnung von Braun's MT-Handballern, um neben Handballbundesliga europäisch mitzumischen...Kranke Entwicklung.
"Der 10. Platz soll nächste Saison besser werden." SG am 05.06.2024 -> 9. Platz am 17.05.2025

bergerjoerg
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Re: In der Trommel - Die Relegation allgemein

Beitrag von bergerjoerg » 25. Mai 2018, 13:04

Nachdem ich mich in den vergangenen Jahren - inzwischen weniger - aus quasi beruflichen Gründen häufig auch in diversen Regionalligastadien getummelt habe, war der Südwesten nur gelegentlich wegen meiner alten Liebe KSV dabei. Eine Erkenntnis war aber die, die mit der Relegation nun wieder erneut bewiesen wird: Der Südwest ist längst nicht so spielstark, wie er namhaft ist. Sport1 hat ja auch des Öfteren das eine oder andere vermeintliche Knallerspiel ausgerufen, mit Waldhof, OFC, den Stukis, Koblenz usw., wo dann irgendwelche Helden der Vergangenheit am Mikro ihren Senf dazu geben konnten. Aber das gezeigte Niveau war meist unterdurchschnittlich, allenfalls der Norden ist ähnlich schwach. Mir war schon im Vorjahr schleierhaft, wie Waldhof es mit einer derart schwachen Offensive überhaupt in die Relegation schaffte. Ich habe Spiele in Seligenpforten, Neustrelitz oder Rhynern gesehen, da war das Niveau besser als in Worms, Stadtallendorf und allem, was dahinter in der Tabelle liegt. Anders gesagt: Der Südwesten wird überschätzt bzw. überschätzt sich selbst. Insofern ist die traurige Erkenntnis zutreffend, warum es zuletzt nur Großaspach da rausschaffte: Man muss schon das große Geld in die Hand nehmen, Tradition allein hilft da nicht.
Uerdingen hat gestern unter seinen Möglichkeiten gespielt, und vielleicht packt es der Waldhof ja doch noch. Aber das beide Südwestvertreter den Spieß noch umdrehen, kann ich mir nicht vorstellen.

esteban
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Re: In der Trommel - Die Relegation allgemein

Beitrag von esteban » 25. Mai 2018, 13:07

Knackpunkt bleibt tatsächlich die fehlende Finanzierung, um überhaupt über eine Entwicklungsperspektive in Kassel nachdenken zu können.
Ich befürchte leider auch, daß der KSV Hessen Kassel dauerhaft von der Erreichbarkeit des Profifussball abgekoppelt ist.
Der einstmals stolze Sonderzug ist nach 12 Jahren auf ein Abstellgleis geraten und verwächst dort nun langsam mit der ihn umgebenden stillgelegten Infrastruktur zu einem lost place. :(

Reiherwälder
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Re: In der Trommel - Die Relegation allgemein

Beitrag von Reiherwälder » 25. Mai 2018, 17:52

Naja, es ist ja nicht so, dass die Südwest-Vertreter in der Relegation Jahr für Jahr hoffnungslos unterlegen waren. Sowohl Mannheim als auch Saarbrücken sind je 1 x im Elfmeterschießen gescheitert. Klar stärker als der Gegner waren nur Magdeburg und Kiel, die selbst die dritte Liga schnell hinter sich gelassen haben. Und ein bisschen Losglück ist ja auch noch dabei. Sowohl Saarbrücken als auch Mannheim hätten gegen Flensburg gute Karten, aber es sind halt Uerdingen und Sechzig geworden.


Dollar
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Re: In der Trommel - Die Relegation allgemein

Beitrag von Dollar » 27. Mai 2018, 14:15

Die Rückspiele laufen, noch 0:0 bei beiden SW-Teams.
Waldhof muss im eigenen Stadion ein 0:1 aufholen und Saarbrücken muss in München ein 2:3 drehen. Die Hoffnung stirbt zuletzt
#10

esteban
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Re: In der Trommel - Die Relegation allgemein

Beitrag von esteban » 27. Mai 2018, 14:47

Zur Halbzeit gibt's für Saarbrücken und Koblenz noch Hoffnung, für Mannheim und uns eher nicht.

Dollar
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Re: In der Trommel - Die Relegation allgemein

Beitrag von Dollar » 27. Mai 2018, 14:57

Mannheim bräuchte mittlerweile ein 3:0 in der zweiten Hälfte. Das wird wohl eher nix werden :evil:

Saarbrücken hat es mit einem zweiten Tor in der eigenen Hand. Das wäre ja mal wieder die Krönung, wenn es am Ende für Koblenz reichen sollte :roll:
#10

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