Verfasst: 1. Jul 2003, 17:00
Team "Jugend ist Trumpf" (Artikel in der FR v. 30.06.03) - vom 30.06.2003, 08:47
Der FSV nimmt Druck heraus und will Talente fördern
Gut möglich, dass es sie in der kommenden Spielzeit öfters geben wird, diese Momente, in denen sich Marco Roth, 34, Mittelfeld, beim FSV Frankfurt so richtig alt fühlt. Es ist sogar sehr wahrscheinlich. Zwei Jahre lang hat der Regisseur mit den Bornheimern an der Tür zur Fußball-Regionalliga gerüttelt, hat zusammen mit einer ganzen Reihe von erfahrenen Spielern versucht, die Oberliga hinter sich zu lassen - vergeblich. Nun weht am Hang ein anderer Wind. In Zukunft ist beim FSV wieder die Karte Jugend Trumpf, Talente sollen sich in Ruhe entwickeln können, und Roth ist einfach nur froh, "wenn sie mich in der Kabine nicht Opa nennen".
Ganz so schlimm wird es wohl nicht werden, auch wenn Roth vom Altersdurchschnitt der neuen Mannschaft von Trainer Niko Semlitsch immerhin zehn Jahre trennen. Denn geht es nach den offiziellen Zielen der Vereinsführung, die sich in der neuen Oberliga-Saison mit einem Tabellenplatz zwischen acht und zehn zufrieden gibt, dann dürften die kommenden 34 Ligaspiele selbst für "Opa Roth" ziemlich entspannt ablaufen. Es fehle nun natürlich der Druck, so Roth, "dieses verdammte Gewinnenmüssen der vergangenen beiden Jahre". Doch die bescheidene Zielsetzung sei dann doch ein wenig untertrieben, "auch wenn ich den neuen Kurs unterstütze, tendiere ich eher zu Platz sechs".
Recht hat er. Natürlich stehen beim FSV nun nicht mehr die Namen der Vergangenheit auf dem Rasen, doch bei der Mannschaftsvorstellung am Samstag war immer noch genügend Qualität vertreten - Spieler wie eben Roth, Libero Carsten Hennig, Stürmer Tuukka Salonen oder Neuzugang Mounir Zitouni - um nicht dermaßen tiefstapeln zu müssen. Selbst Trainer Semlitsch wäre mit "Platz acht nicht zufrieden". Doch er weiß auch, dass er künftig nicht hauptsächlich am Tabellenstand gemessen wird. Der Verein will bei den Jungen Fortschritte sehen, Semlitsch soll sie entwickeln, das ist seine Aufgabe. "Wir werden deshalb eine andere Spielanlage haben", sagt der Trainer, "etwas unruhiger, aber dynamisch, mit viel Herzblut."
Und es wird Rückschläge geben. Semlitsch wird viel Geduld aufbringen müssen, er kann das, sagt, "ich bin viel ruhiger und gelassener geworden". Und vielleicht gibt es ja noch weitere Verstärkungen, zur Beruhigung der eigenen Nerven. Der Verein sucht einen weiteren Linksfuß, im 280 000 Euro-Etat wäre noch Platz. Natürlich ein Nachwuchsspieler. Doch wenn schon, hofft Semlitsch, dann einen mit Oberligaerfahrung, "je mehr ich davon habe, desto wohler fühle ich mich". Ginge es nach Marco Roth, so ist zu vermuten, könnte der Neue auch gerne 35 Jahre alt sein. Dann könnten sie den Opa nennen. geh
Der FSV nimmt Druck heraus und will Talente fördern
Gut möglich, dass es sie in der kommenden Spielzeit öfters geben wird, diese Momente, in denen sich Marco Roth, 34, Mittelfeld, beim FSV Frankfurt so richtig alt fühlt. Es ist sogar sehr wahrscheinlich. Zwei Jahre lang hat der Regisseur mit den Bornheimern an der Tür zur Fußball-Regionalliga gerüttelt, hat zusammen mit einer ganzen Reihe von erfahrenen Spielern versucht, die Oberliga hinter sich zu lassen - vergeblich. Nun weht am Hang ein anderer Wind. In Zukunft ist beim FSV wieder die Karte Jugend Trumpf, Talente sollen sich in Ruhe entwickeln können, und Roth ist einfach nur froh, "wenn sie mich in der Kabine nicht Opa nennen".
Ganz so schlimm wird es wohl nicht werden, auch wenn Roth vom Altersdurchschnitt der neuen Mannschaft von Trainer Niko Semlitsch immerhin zehn Jahre trennen. Denn geht es nach den offiziellen Zielen der Vereinsführung, die sich in der neuen Oberliga-Saison mit einem Tabellenplatz zwischen acht und zehn zufrieden gibt, dann dürften die kommenden 34 Ligaspiele selbst für "Opa Roth" ziemlich entspannt ablaufen. Es fehle nun natürlich der Druck, so Roth, "dieses verdammte Gewinnenmüssen der vergangenen beiden Jahre". Doch die bescheidene Zielsetzung sei dann doch ein wenig untertrieben, "auch wenn ich den neuen Kurs unterstütze, tendiere ich eher zu Platz sechs".
Recht hat er. Natürlich stehen beim FSV nun nicht mehr die Namen der Vergangenheit auf dem Rasen, doch bei der Mannschaftsvorstellung am Samstag war immer noch genügend Qualität vertreten - Spieler wie eben Roth, Libero Carsten Hennig, Stürmer Tuukka Salonen oder Neuzugang Mounir Zitouni - um nicht dermaßen tiefstapeln zu müssen. Selbst Trainer Semlitsch wäre mit "Platz acht nicht zufrieden". Doch er weiß auch, dass er künftig nicht hauptsächlich am Tabellenstand gemessen wird. Der Verein will bei den Jungen Fortschritte sehen, Semlitsch soll sie entwickeln, das ist seine Aufgabe. "Wir werden deshalb eine andere Spielanlage haben", sagt der Trainer, "etwas unruhiger, aber dynamisch, mit viel Herzblut."
Und es wird Rückschläge geben. Semlitsch wird viel Geduld aufbringen müssen, er kann das, sagt, "ich bin viel ruhiger und gelassener geworden". Und vielleicht gibt es ja noch weitere Verstärkungen, zur Beruhigung der eigenen Nerven. Der Verein sucht einen weiteren Linksfuß, im 280 000 Euro-Etat wäre noch Platz. Natürlich ein Nachwuchsspieler. Doch wenn schon, hofft Semlitsch, dann einen mit Oberligaerfahrung, "je mehr ich davon habe, desto wohler fühle ich mich". Ginge es nach Marco Roth, so ist zu vermuten, könnte der Neue auch gerne 35 Jahre alt sein. Dann könnten sie den Opa nennen. geh