Das Frettchen mit den äußerst lesenswerten Quellen hat geschrieben:Wenn der Verein mit dem Motto "Löwen gegen Rassismus" glaubhaft sein will, dann muss er diesen Antirassismus alle zwei Wochen an den Stadiontoren vollziehen: Nämlich mit der ganz klaren Ansage, dass alle, die Thor Steinar oder sonstige neonazistische Symbolik mit sich führen, draußen bleiben!
Die rechtliche Grundlage dafür existiert und ich würde es auch nicht als falsch betrachten, aber das ist in der jetzt diskutierten und vorgeschlagenen Form eine rein symbolische Aktion ohne irgendeine Form präventiven oder gar Lösungscharakters.
Ich habe nichts dagegen, wenn man das gründlich angeht – einen umfassenden Katalog der Marken erstellt, deren Erlöse nachweislich der rechtsradikalen Szene zugute kommen [Consdaple bspw.], dafür entsprechend das Personal am Eingang geschult bekommt [Sicher mit Kosten verbunden] und wo das Hausrecht das Markenrecht überlebt (Was ich aber eher nicht als Problem ansehe). Alles andere als diese gründliche Regelung ist letztendlich bloßer Beschiss. Das Fixieren auf eine Marke ist nicht nur eine Einladung zu höherer Diversität im Erscheinungsbild, sondern löst exakt kein einziges Problem. Nehmen wir an, es gibt die große Gruppe an TS-Trägern, die dann halt nur noch mit FILA zum Stadion geht. Macht dich das zufriedener?
Ganz ehrlich, was die gefährdenden Symbole angeht – ohne ein eingehendes Studium der Kelten erschließt sich das in den seltensten Fällen. Das Problem ist nämlich: Patriotismus an sich ist keine Straftat. Wenn man nun ein – ich denke mir gerade ein Beispiel aus - „Germania Superior“ auf der Brust stehen hat, dann ist das verfassungstechnisch kein Problem, weil die Eindeutigkeit da nicht gegeben ist, die aber sein muss, um keine Grauzone übrig zu lassen zwischen „verpönter Symbolik“ und „verbotener Symbolik“. Was verpönt ist darf trotzdem niemals verboten werden – das wäre nämlich Willkür.
Denkst hier jemand, man hält es von Vereinsseite nicht für notwendig, darauf zu reagieren? Wozu sollte es einen Grund geben, in dieser Angelegenheit keine klaren Worte auszusprechen, wenn man nicht selbst in dieser Seilschaft der Verflixten steckt?
Ich unterstütze den Verein in seiner Position, hier keinen Schnellschuss zu landen und nicht auf die schnelle, nette Presse zu bauen, sondern genau abzuwägen was machbar und zeitgleich sinnvoll ist. Das Verbot einer einzigen Marke ist es definitiv nicht – und wenn ich mich auch nicht dagegen aussprechen möchte, weil ich das Bestreben dahinter gerne unterstütze, ist die geplante Umsetzung doch scharf zu kritisieren.
Exakt das darf man meinen Worten entnehmen – nicht mehr, nicht weniger.