Perspektive 2015/2016

Alles rund um die 1. Mannschaft der Löwen (Registrierung erforderlich)
k10
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Re: Perspektive 2015/2016

Beitrag von k10 » 28. Apr 2015, 12:49

Bei allem Verständnis aus dieser Liga raus zu kommen, muss man aber bestimmte Dinge berücksichtigen. Der KSV hat jahrelang über seine Verhältnisse gelebt. Und zum anderen ist die Liste mit Vereinen welche ein finanzielles Risiko eingegangen sind und den Aufstieg trotzdem nicht geschafft haben und nun mit den Konsequenzen leben oder nicht leben deutlich länger. Es bringt nichts, ausschließlich die Positivbeispiele wie den FSV, Darmstadt etc. aufzuführen um dann den Schluß daraus zu ziehen das dies der einzig sinnvolle Weg ist.

Auf sportlicher Ebene sehe ich die Mannschaft als wackeliges Gerüst und durchaus kritisch.
Die strukturelle Vereinsebene gefällt mir, von außen betrachtet, gut und ich habe den Eindruck das sich eine sachliche, kontinuierliche Entwicklung vollzieht.

Das Weikert- Interview war nicht besonders clever, hoffentlich fehlt ihm das Feingefühl nicht auch bei der internen Gremienarbeit. Trotzdem denke ich das er in dieser Phase der richtige Mann für den Posten ist.

hessenkassel1987
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Re: Perspektive 2015/2016

Beitrag von hessenkassel1987 » 28. Apr 2015, 13:22

k10 hat geschrieben:Bei allem Verständnis aus dieser Liga raus zu kommen, muss man aber bestimmte Dinge berücksichtigen. Der KSV hat jahrelang über seine Verhältnisse gelebt. Und zum anderen ist die Liste mit Vereinen welche ein finanzielles Risiko eingegangen sind und den Aufstieg trotzdem nicht geschafft haben und nun mit den Konsequenzen leben oder nicht leben deutlich länger. Es bringt nichts, ausschließlich die Positivbeispiele wie den FSV, Darmstadt etc. aufzuführen um dann den Schluß daraus zu ziehen das dies der einzig sinnvolle Weg ist.

Auf sportlicher Ebene sehe ich die Mannschaft als wackeliges Gerüst und durchaus kritisch.
Die strukturelle Vereinsebene gefällt mir, von außen betrachtet, gut und ich habe den Eindruck das sich eine sachliche, kontinuierliche Entwicklung vollzieht.

Das Weikert- Interview war nicht besonders clever, hoffentlich fehlt ihm das Feingefühl nicht auch bei der internen Gremienarbeit. Trotzdem denke ich das er in dieser Phase der richtige Mann für den Posten ist.

Nicht besonders clever ist mir zu positiv. Es gibt seit Jahren zu unterschiedlichen Zeiten im Grunde das selbe Interview. Sodass dies kein "unglücklicher Zufall" ist, sondern Ausdruck einer Selbstsicht. Außerdem ist es beeindruckend, dass beim Spiel der Saison der Interminstrainer der Gäste offenbar für publikumswirksamer gehalten wird als der eigene Verein.
Ich sehe durch die Nichtaussagen keinerlei Entwicklung. Wenn man irgendetwas entwickeln will, sollte man dies der interessierten Öffentlichkeit auch mitteilen. Im Grunde ist es nur ruhiger geworden, aber wirklich besser !?
Was ist denn die Alternative? Offenbach steigt auf, Baunatal ab und somit gibt es keine "klassischen" Zuschauermagneten mehr in der Liga. Die Aufsteiger haben nicht den klang, sodass keiner dieser "Traditionsvereine" aufsteigen wird. Es ist sicherlich kaum anzunehmen, dass beim möglichen Heimspiel gegen Alzenau 3000-4000 Zuschauer kommen.
Wenn die nächste Saison wiederum irgendwo im Nirgendwo endet und ab Spieltag 20 die goldene, silberne oder bronzene Annas ausgespielt wird, wird es noch leerer werden.
Es wird dann sicherlich auch nichts nutzen, dass die Geburtsorte der eigenen Spieler einem sehr nahe sind. Dieses gibt es kostengünstiger beim Fußballverein um die Ecke .
Gegenwärtig erscheint es so als ginge es nach einer Schrumpfung auf diesem Level weiter.
Eine öffentliche Aufarbeitung, die den Weg in die Dauerkrise behandelt, wird weiter ignoriert. Aber schließlich hat man mit Hock und Lepore die idealen Südenböcke.

marinho
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Re: Perspektive 2015/2016

Beitrag von marinho » 28. Apr 2015, 14:21

Beim Konzept der regionalen Identität muss man zwei Dinge unterscheiden:
1.) Gegenwart (trist!): Spieler, die aus der Region Nordhessen zum KSV wechseln könnten, haben bisher höchstens Oberliga-Qualität bewiesen. Das gilt z.B. für Kandidaten aus Baunatal, die generell keine RL-Tauglichkeit nachweisen können. Betrachtet man die schlechten Tabellenpositionen von Lohfelden und Vellmar, ist sogar das Oberliga-Format zweifelhaft.
Fazit: Im Moment könnten wir mit regionalen Spielern keinesfalls um den Aufstieg zur 3. Liga mitspielen.
2.) Zukunft: Es ist wichtig, dass die KSV-Jugendmannschaften möglichst hochklassig spielen, damit
a) junge Talente aus Nordhessen gerne beim KSV spielen wollen und sich hier sammeln und
b) die KSV-Jugendspieler sich schon auf hohem Niveau in der Jugend beweisen müssen und die Besten von ihnen den Sprung in den Kader der 1. Mannschaft schaffen.
Tradition schießt keine Tore (Marco Bode)

bergerjoerg
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Re: Perspektive 2015/2016

Beitrag von bergerjoerg » 28. Apr 2015, 15:32

@marinho
Sehe ich absolut genauso. Natürlich kann und sollte man hingehen und die Jugendmannschaften fördern. Um daraus für die 1. Mannschaft zu schöpfen, müssen sie in der höchsten Klasse spielen oder zumindest versuchen, dorthin zu gelangen. Und eine Mannschaft aus regionalen Talenten und eigenem Nachwuchs zu formen: Prima!
Aber wie Du schon sagtest, gibt die Region Nordhessen nicht genug her, um aus einem solchen Potential zumindest einen Drittligaaufsteiger zu formen, es reicht ja meist nicht mal für durchschnittliche RL-Leistungen. Was wurde denn aus Jödecke, Weingarten, Meuser, Pforr? Auch Trümner wird zulegen müssen, um es weiter oben zu packen, obwohl ich es dem Jungen wünsche.
Und leider fehlt vielen Fans die Geduld, sich die nächsten 5-10 Jahre auf RL-Fussball gegen die immer wiederkehrenden Waldhöfer, Wormser usw. zu freuen. Das sind ja auch nur noch Relikte einer großen Vergangenheit, aber keineswegs Garanten für attraktiven Fussball. Wir leben in einer Zeit, wo wir via Bildschirm auf zig Kanälen mit Fussball überschüttet werden, wo sogar Bayern II - 1860 II oder RWE - Kray live gezeigt wird. Die Leute sind von Durchschnittsfußball übersättigt, und es gibt Ablenkungen zuhauf. Klar, hier in Köln kriegen die das Stadion auch in der 2. Liga gegen Sandhausen voll. Aber beim KSV ist das alles ein bis zwei Nummern kleiner, und wenn irgendwann nur noch 300 Untentwegte kommen, um den KSV gegen Alzenau zu sehen, ist das für Medien und Sponsoren der Beweis, dass sich praktisch niemand mehr für den Verein interessiert. Und dann kann der Letzte das Licht ausmachen.
Nein, ich bleibe dabei: Wir brauchen dickere Geldspritzen als die, die VW zu leisten bereit ist. Und wenn's die nicht gibt, sollte kein Verantwortlicher von der 3. Liga schwadronieren. Ja, wir kommen aus dieser Liga irgendwann raus - in die falsche Richtung.

esteban
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Re: Perspektive 2015/2016

Beitrag von esteban » 28. Apr 2015, 17:27

Kann man vom Gegner lernen?
Ein Blick hinüber zum verdientesten Regionalligameister in diesem Jahr (aus allen Staffeln):
http://www.op-online.de/sport/kickers-o ... 47661.html
"....
Diesmal hat der OFC die Meisterschaft mit einem ganz anderen Konzept geschafft. Trainer Rico Schmitt hat in den letzten zwei Jahren eine Mannschaft zusammengestellt, geformt und entwickelt. Zehn Spieler aus der Startelf am Samstag standen auch schon 2013 im ersten Spiel nach der Insolvenz (2:0 in Koblenz) im OFC-Kader, den Schmitt nach dem Zwangsabstieg bei einem legendären Casting, als die Spieler mit Namensschildern auf dem Trikot vorspielten, zusammengebaut hat.

Im Gegensatz zum mit potenten Sponsoren gesegneten Saarland-Duo 1. FC Saarbrücken und SV Elversberg hat Schmitt seitdem fast ganz auf Neuzugänge verzichtet. Entwicklung statt Einkauf. Vertrauen statt Erfolgsdruck. Damit haben Mannschaft und Trainer die Kickers nach oben gebracht und dürfen sich schon jetzt für eine außergewöhnliche Saison und eine phänomenale Erfolgsserie zu Recht feiern lassen...
http://www.op-online.de/sport/kickers-o ... 20752.html
"...Offenbach-Post: Trainer Rico Schmitt spricht gerne davon, dass sein Team aus Spielern bestehe, die ihre letzte Chance in Richtung Profifußball wahrnehmen wollen. Haben auch Sie das so empfunden?

Klaus Gjasula: Absolut. Aus Verlierern oder mehr oder weniger Gescheiterten, die wir ja waren, sind nun Gewinner geworden. Aber es ist auch eine Wechselwirkung zwischen Verein und Spielern. Die Spieler haben dem Verein viel zu verdanken. Und die Kickers verdanken uns einiges..."
Zumindest ein gutes Auge für Fussballtypen und ihre Potentiale gehört wohl dazu.
Wie und von wem in Kassel Transfers getätigt werden, ist immer noch unklar.
AS schien eine Zeit lang involviert zu sein, ob zu ihm noch eine Verbindung besteht, kann man nur mutmaßen...
Zuletzt geändert von esteban am 28. Apr 2015, 17:38, insgesamt 1-mal geändert.

keichwa
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Re: Perspektive 2015/2016

Beitrag von keichwa » 28. Apr 2015, 17:38

Shooter hat geschrieben:Sorry, aber so ist es. Alle sind sie ins Risiko gegangen, Darmstadt, FSV, Aalen, etc.... und, wer hat das bereut ???
Wenn die Herren es über Jahre nicht schaffen, auch mal bekanntere Spieler in eine Großstadt wie Kassel zu bringen, die hier fußballerisch Alleinstellungsmerkmal hat und dazu eine Riesen-Tradition, so sollten sich mal Einige fragen, ob sie alles richtig machen, anstatt permanent mit der Zuschauer-Fordern-Floskel zu kommen. :evil: Da könnt ich irre werden.
Emden, Wuppertal, Wattenscheid, Ulm, Wilhelmshaven, um nur einige zu nennen. Und welche Herren meinst du bitte? Dir ist schon klar, dass es da im Laufe der Jahre so manche Änderung gab? Ich denke schon, dass alle (oder fast alle) ihr möglichstes getan haben.
Karl

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Re: Perspektive 2015/2016

Beitrag von Schlagge » 28. Apr 2015, 18:37

Sportliche wie auch finanzielle Konsolidierung ist angesagt! Und so wurde es auch vom Verein kommuniziert!
Anfangs wurde dieses Konzept von dem meisten Usern hier wohlwollend begrüßt, und nun wird wieder rumgeheult. Kerle, Kerle, wir sind noch mitten drin in der Konsolidierungsphase! Habt doch noch ein bißchen Geduld.

Ich habe den Eindruck, dass Mink nach wie vor noch am testen ist. Die vielen und ständigen taktischen Wechselspielchen, Positionsrotierereien usw. lassen mich das vermuten.

Ob wir diese Saison noch Tabellenplatz 5, 8, oder am Ende 12 belegen, das interessiert doch in 1 - 2 Jahren kein Schwinn mehr. Erst kommende Saison erwarte ich persönlich eine deutliche und vor allem kontinuierliche Leistung(ssteigerung) , sowie eine klare Linie auf dem Platz.

@ bergerjoerg:
Als Außenstehender hast Du leicht Reden. Siehst vielleicht mal 2 Spielchen im Jahr, holst Deine Infos hier aus dem Forum und allerlei zwielichtigen Berichten, aber machst hier einen auf Oberlehrer.
Forderst hier volles finanzielles Risiko. :roll: Dabei wirst Du der erste sein, der sich mit einem müden Lächeln von hier verpissen wird, während den meisten von uns das Herz bricht und man sich wieder weinend in den Armen liegen wird, wenn der KSV ein drittes mal in die Insolvenz schlittert und vielleicht wieder aus dem Vereinsregister gelöscht wird.
Ob es dann je wieder einen KSV Hessen Kassel geben wird?
Für Dich mag der KSV etwas interessant sein, doch für viele von uns ist es ein großer Teil unseres Lebens. Für manche sogar der Lebensinhalt.

Finanzielles Risiko? Nein danke !!!
Red White Stars 1982

marinho
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Re: Perspektive 2015/2016

Beitrag von marinho » 28. Apr 2015, 18:45

esteban hat geschrieben:Kann man vom Gegner lernen?
Ein Blick hinüber zum verdientesten Regionalligameister in diesem Jahr (aus allen Staffeln):
http://www.op-online.de/sport/kickers-o ... 47661.html
"....
Diesmal hat der OFC die Meisterschaft mit einem ganz anderen Konzept geschafft. Trainer Rico Schmitt hat in den letzten zwei Jahren eine Mannschaft zusammengestellt, geformt und entwickelt. Zehn Spieler aus der Startelf am Samstag standen auch schon 2013 im ersten Spiel nach der Insolvenz (2:0 in Koblenz) im OFC-Kader, den Schmitt nach dem Zwangsabstieg bei einem legendären Casting, als die Spieler mit Namensschildern auf dem Trikot vorspielten, zusammengebaut hat.

Im Gegensatz zum mit potenten Sponsoren gesegneten Saarland-Duo 1. FC Saarbrücken und SV Elversberg hat Schmitt seitdem fast ganz auf Neuzugänge verzichtet. Entwicklung statt Einkauf. Vertrauen statt Erfolgsdruck. Damit haben Mannschaft und Trainer die Kickers nach oben gebracht und dürfen sich schon jetzt für eine außergewöhnliche Saison und eine phänomenale Erfolgsserie zu Recht feiern lassen...
http://www.op-online.de/sport/kickers-o ... 20752.html
"...Offenbach-Post: Trainer Rico Schmitt spricht gerne davon, dass sein Team aus Spielern bestehe, die ihre letzte Chance in Richtung Profifußball wahrnehmen wollen. Haben auch Sie das so empfunden?

Klaus Gjasula: Absolut. Aus Verlierern oder mehr oder weniger Gescheiterten, die wir ja waren, sind nun Gewinner geworden. Aber es ist auch eine Wechselwirkung zwischen Verein und Spielern. Die Spieler haben dem Verein viel zu verdanken. Und die Kickers verdanken uns einiges..."
Zumindest ein gutes Auge für Fussballtypen und ihre Potentiale gehört wohl dazu.
Wie und von wem in Kassel Transfers getätigt werden, ist immer noch unklar.
AS schien eine Zeit lang involviert zu sein, ob zu ihm noch eine Verbindung besteht, kann man nur mutmaßen...
Es stimmt, die Offenbacher sind ein gutes Beispiel für konsequente Weiterentwicklung eines in zwei Spielzeiten nahezu unveränderten Kaders, der allerdings vielleicht doch (schon von vornherein?) über ein höheres spielerisches Potenzial verfügte (obwohl man am Anfang, als wirklich ein kompletter Umbruch war - mit "holpriger" Hinserie 2013/2014 in der RL - , nicht wusste, wozu der "bunt zusammengewürfelte Haufen" überhaupt fähig ist -) als das Aufgebot des KSV. Evljuskin und Lemke sind ja auch zwei Spieler, die -ähnlich wohl wie einige Offenbacher, die es allen nochmal zeigen wollten - in der Vergangenheit (bevor sie zum KSV gekommen sind) nicht unbedingt das abgerufen haben, was sie von den Anlagen her könnten. Aber vielleicht/hoffentlich platzt bei ihnen ja - wie bei einigen Offenbachern - der Knoten in der zweiten Spielzeit im Kasseler Trikot.
Vielleicht ist aber Rico Schmitt besser darin als unser Trainer, wenn es darum geht, Spieler besser zu machen/weiter zu entwickeln. Ich bin mit Sicherheit alles andere als ein ausgesprochener Freund des OFC, aber es war schon beeindruckend, wie gut die Kickers im DFB-Pokal aufgetreten sind und wie diszipliniert sie da gespielt haben.
Ein Beispiel für eine regelrechte Spieler-Verschlechterung in Kassel sehe ich z.B. bei Schmeer, der uns früher ja auch schon mit guten Leistungen überzeugt hat. Der scheint mir bei Mink keine guten Karten mehr zu haben. Ähnliches gilt für die Entwicklung von Jung. Schade.
Tradition schießt keine Tore (Marco Bode)

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