Erstmal "Hut ab" vor dieser umfangreichen Ideensammlung. Das dürfte etliche Stunden gekostet haben, diese zusammenzutragen.
Eigentlich wollte ich das auch einfach alles so stehen lassen, aber die Bemerkung von Ulath
ulath-von-chassalla hat geschrieben:
Wir haben bei dem Konzept bewußt darauf geachtet, dass man mit wenig Geld viel erreichen kann.
hat mir doch keine Ruhe gelassen, weil es mich daran erinnert hat, dass mein WiWi Prof immer gesagt hat, dass jeder Versuch das Minimalprinzip und Maximalprinzip gleichzeitig zu erreichen, nicht funktionieren kann.
Die Bemerkung von Ulath spricht zwar für Selbstbewußtsein und es ist absolut notwendig an die eigenen Idee zu glauben. Es ist auch nicht so, dass ich die Aussage, dass mit den Ideen viel erreicht werden kann, in Abrede stellen will, aber die Überzeugung, dass die Ideen kaum was kosten, halte ich für entweder überschwänglich optimistisch oder total naiv.
Bei der Rückkehr zum lokalen Bier habt ihr ja selbst schon angemerkt, dass dies nur geht, wenn es auch ein gutes Angebot einer lokalen Brauerei gibt. Da wäre die Frage, wieviel Euro Unterschied darf es denn maximal Eurer Meinung nach sein?
Aber gehen wir chronologisch vor:
Zuerst zu den Spielern. Die sollen vertraglich zu Zusatzstunden für den Verein verpflichtet werden. Ich glaube ihr sprecht von 15 Stunden pro Saison. Kann man machen keine Frage, aber die Konsequenz ist natürlich, dass sich der Spielerberater die Hände reibt und sagen wird: "Ok und mein Mandant erhält pro geleisteter Stunde eine Prämie von 50 Euro!"
Macht pro Spieler in der Saison 750 Euro, bei einem 20er Kader macht das 15.000 Euro, dann kommen noch die Sozialabgaben und Fahrkosten dazu, dann sind es sicher 20.000 Euro. Jetzt keine wahnsinnig hohe Summe, aber ob die veranschlagten 15 Stunden wirklich reichen, bezweifele ich bei der Anzahl der geforderten Zusatzleistungen. Hier mal eine komprimierte Aufzählung Eurer Wünsche an die Spieler (wobei nicht alle Spieler immer gleichzeitig teilnehmen müssen):
* Teilnahme an der Veranstaltung Tag der Jugend
* Besuch von Spielen der KSV-Jugend
* Besuch des Turniers "Kick rechts weg"
* Besuch von Spielen der "Wilden Liga"
* Überreichungen von Geschenken an die ABC-Schützen in den Schulen
* Sportunterricht an den Schulen geben
* Anwesenheit beim Stand auf dem Weihnachtsmarkt/Zissel/irgendeiner Kirmes
* Autogrammstunden in Läden geben, die KSV-Fanartikel verkaufen
* Besuch von Spitzenspielen unterklassiger Ligen der Region
* Besuch von Jubiläumsfeiern von Vereinen der Region
Auch wenn ich jeden einzelnen Punkt sympathisch finde, so ist die Vielzahl an Verpflichtungen doch arg übertrieben. Es scheint so, als seht ihr in den Regionalliga-Spielern, die moderen Form des Tanzbären, den man auf jede Feier schleift um dort das Publikum zu amüsieren.
Naja, dass die geplanten 15 Stunden bzw. 3 Tage pro Saison nicht ausreichen werden, ist sicherlich leicht zu erkennen. Somit steigen auch hier die Kosten.
A 1.4.
Was wäre Eurer Meinung nach eine angemessene Entlohnung für Hariz Habib als Jugendbotschafter?
A 1.5.1.
Schulen sehen es leider meistens nicht gerne, bzw. lassen es nicht zu, dass man dort Werbeprodukte verteilt. Wenn nur das Vereinswappen drauf ist, wird es vielleicht akzeptiert, aber mit Logos von Werbepartnern, hat man da keine Chance. Alternativ könnte man aber eine schöne Einschulungsaktion mit den Sponsoren des KSV auf die Beine stellen, bei denen man sich die KSV-Schultüte in der Geschäftstelle oder bei einem Spiel abholen kann.
A 3.2.
nette Idee, aber wie groß sind die Chancen beim Weihnachtsmarkt einen Stand zu bekommen? Für einen Stand muss man sich recht früh anmelden (bis zum 31.3. - in Worten Ende März!!), etliche Auflagen für die Gestaltung des Standes einhalten und eigentlich anh jedem Tag den Stand öffnen. Nach der Bewerbung entscheidet die Kassel Marketing GmbH welche Stände zugelassen werden. Vermutlich kann man dort über die Kontakte von Herrn Weikert auch Sondergenehmigungen erhalten, aber das könnte zu Missmut bei dein anderen Vereinen führen und den Ruf des arroganten KSV festigen.
Wer sich noch ein wenig mehr über das Bürokratiemonster Kassler Weihnachtsmarkt informieren möchte hier zwei Links:
Bewerbungsformular
Zulassungsrichtlinien
B 1.1.
Je mehr Forderungen man gegenüber dem Caterer macht, desto geringer wird sein finanzielles Angebot ausfallen. Besonders Sonderwünsche beim Sortiment wird man sich teuer "erkaufen" müssen. Denn der Caterer wird zurecht anmerken, dass die zusätzlichen Kosten irgendwie ausgeglichen werden müssen. Jetzt könnte man auf die Idee kommen, dass der Caterer durch das größere Sortiment ja mehr Gewinn machen wird. Diese Vermutung mag sich am Stammtisch noch richtig anfühlen, aber nüchtern betrachtet, kann man davon ausgehen, dass der Caterer sein Sortiment um das Worschtebrot erweitert hätte, wenn damit Geld zu verdienen wäre. Denn um Geld zu verdienen, hat er das Catering im Auestadion übernommen und er kennt sich mit seinem tagtäglichen Geschäft sicher besser aus, als wir "normalen" Stadiongänger.
B 2.
Dies ist einer der wenigen Punkte, die mir gar nicht gefallen. Die Begriffe Schnuggewerk, Schmeggewöhlerchen usw. finde ich einfach nur peinlich. Das hört sich total nach Bauerntölpeldorfverein an und nicht nach einem Fußballclub, dessen Ziel der Profifußball ist.
Auch finde ich es anmaßend, dem Caterer vorschreiben zu wollen, wie er seine Produkte bewerben soll.
C 2.1.
Bei dem dezentralen Fanartikelverkauf befürchte ich viele versteckte Kosten. Allein die Aufnahme der Fan-Artikel in das feste Sortiment einer Supermarktkette gelingt im Regelfall nur durch die Zahlung einer stolzen Summe. Dies ist bei kleineren Geschäften nicht so, aber dort stellt sich die Frage, wer bezahlt die Erstausstattung. Schon bei nur einem Trikot und einem Fan-Shirt jeweils in jeder Größe kommt eine gute Summe zusammen. Da werden die Tanta-Emma Läden dankend abwinken, bzw. es nur auf Kommision verkaufen wollen. Dann muss der Verein die Artikel vorfinanzieren und wenn man das wirklich breit in der Region streuen will, wird das finanziell schnell sehr happig.
Abzuklären wäre auch, was der Fan-Point von diesen Ideen hält. Die haben ja im Fanartikelbereich irgendwelche Exklusivrechte.
Wie gesagt, viele Ideen sind richtig gut und können hoffentlich auch umgesetzt werden. Trotzdem wäre es wichtig vor der Umsetzung der Punkte eine fundierte Kosten/Nutzen Analyse durchzuführen.