Beitrag
von MRSAP » 7. Aug 2016, 14:01
Schon irre was man hier so zu lesen bekommt... na ja, wirklich verwundern muss einen das nicht. Hab so einen kleinen Wink bekommen, der klang ungefährt so: "erzähl mal was Du so meinst und wir packen dann unser Label drauf."
Herr Lassen, ich warte immer noch auf Ihren Anruf. Wie ich gehört habe wurde sich dafür entschuldigt, dass ein informelles Gespräch Ihrerseits noch nicht stattgefunden hat. Ist aber kein Problem, ich hab nix Anderes erwartet.
Damit mal ein wenig Bewegung in die Sache kommt:
Ich denke über die grundsätzliche Ausrichtung ist man sich irgendwie schon im klaren. Aber die Sache hat doch ein paar Haken. Grundsätzlich:
1. Der KSV Hessen Kassel muss konzeptionell wie auch inhaltlich als Hub in Nordhessen installiert werden. Es muss DER Ausbildungsverein in Nordhessen sein. Die besten Jugendspieler der Region müssen hier ausgebildet werden. Dafür ist es dringend erforderlich sich mit den Vereinen der Region zusammen zu setzen und eine gemeinsame Basis zu schaffen. Denn diese Basis schafft regionale Nähe und ist unabdingbar. Die Jungs sollen nicht nach Paderborn oder zur Eintracht, sondern zum KSV. Hier sind durchaus Ansätze sichtbar, die dringend gefördert und finanziert werden müssen. Auch für so etwas findet man bei K+S. Wintershall oder SMA ein paar Euros. Wichtig: für die Vereine rund um den KSV muss ein Entlohnungssystem geschaffen werden und nicht einfach ein Freundschaftsspiel für Feigenspann.
2. Und hier kommen wir zu einem KO-Kriterium, dem sich leider niemand verschließen kann. Es ist DER "essentiell Point"!
Wenn man wirklich beabsichtigt, aus dem Fussballstandort Kassel einen Wirtschafts- und Imagefaktor zu machen, geht das nur mit der Stadt Kassel zusammen. Hier reichen keine Lippenbekenntnisse sondern es müssen Taten folgen. Was bisher gemacht worden ist reicht nicht. Ich habe diesbezüglich Erfahrungen aus Inhalten wie in Köln, Düsseldorf oder Gelsenkirchen. Auch kleineren Städten.
Die Vorarbeit gebietet, WANN man WAS mit WIE VIEL Geld erreichen möchte. Es muss für die Zeit von 3 bis 5 Jahren klar aufgelistet werden, mit welchem sportlichen Konzept und welchen Men Power der Klub ausgestattet wird. Das geht bis zu dem Punkt, wie man sich juristisch aufstellt. Das jetzt im Detail zu erklären würde zu weit gehen. Es würde jedoch keine Denkverbote geben. Investitionen werden auch von Sponsoren zweckgebunden gegeben und da fällt manchmal die ein oder andere Aufstellung raus. Damit fängt es oft schon an.
Da der Club klamm ist, oder eher nahe der Zahlungsunfähigkeit sieht ein erster Plan vor, dass die Stadt Kassel ein langfristiges Nachrangdarlehen als stille Beteiligung gibt. Das ist zunächst für den Kapitalstock. Das würde uns in die Lage versetzen sofort mit der Besetzung von Schlüsselposition zu beginnen. Idealerweise werden bisherige Kreditgeber rausgekauft. Das schafft Neutralität. Wichtig hier die Abteilungen Sport, Marketing und Finanzen. Einen sehr guten Marketingmann bekommt man für Liga 4 mit ca. 80.000 Euro plus Boni. Ich weiß nicht, was der Neue bekommt, wird wahrscheinlich deutlich drunter liegen und ich weiß leider auch nicht, was für Zielsetzungen vereinbart sind. Eine andere Möglichkeit, das hatten wir ja bereits, ist eine Agentur, aber auch da brauchst Du jemanden der die Zügel in der Hand hält.
Die Marketingabteilung muss brutal die klinken Putzen in der gesamten Region. Den einen großen Sponsor gibt es nicht, also müssen mehrere mittelgroße die Idee mittragen. Und hier liegt ein weiterer Schlüssel. Ich bin mir sicher, dass man somit auch Unternehmen wie K+S erreichen kann, denen nichts an einem großen Sponsoring liegt, aber aus Imagepflege so eine Idee als smart empfinden würden.
Das beinhaltet klar definierte Leistungspakete ohne die Zukunft zu veramschen. Oben darf durchaus ein großes Unternehmen stehen. Darunter müssen viele mittlere Investments folgen. Dann haut es auch keinen aus den Latschen wenn VW sagt: Aus die Maus! Sorry VW, euere Invest war gut gemeint aber nicht zielgerichtet! Und Aktionen wie lebenslange Dauerkarte vermittelt nur eines: scheiss Produkt! Und Du musst auch die Tanke auf der Frankfurter Strasse abholen. Der will zwar auch nur ein Bier trinken, braucht aber kein 3 Gänge Menü. Solche Unterstützer gehören abgeholt. Das geht auch für unter 2500 Euro. Wenn Du da 100 Unternehmen findest, bist Du bei einem netten sechstelligen Betrag.
Vor allem steht jedoch die Entscheidung, dass man einen solchen Weg für die Stadt und den Club gehen will. Das beinhaltet Gesprächsrunden mit der Stadt, Unternehmern und Vereinen. Hier darf sich der Verein für nichts zuschade sein. Wenn ein Sponsor sagt: "ich würde gerne aber aus Gründen XYZ geht nur dieses!", dann muss man sich das anhören und einbauen. Dafür gibt es durchaus schlaue Leute, die für solche Ideen/Problemstellungen eine Antwort haben.
So dass war jetzt nur ein kleiner Ausschnitt. Aber grob geht es in diese Richtung. Entweder, die Region verkauft es mit dem Verein zusammen oder es bleibt wie es ist. Sehen wir ein, dass es keinen anderen Weg gibt. Wer Kavier essen will muss Heringe verkaufen und nicht anders herum. Die Region gibt alles her.
Es ist eine Grundsatzentscheidung die alle mit einbindet! Wenn die Region nicht will ist eine Sache, wenn man es aber schafft durch Offenheit und Angebote Maße zu mobilsieren bist Du weit vorne. Und wat meinste wie Stolz der Handwerker Schorsch ist, wenn er seinen Enkeln erzählt "... ja unser KSV. Der kam endlich mal mit Ideen und Offenheit und ich hab geholfen dat wir nun Liga 2 spielen. So liebe Jung nu pack den Schal ein, wir gehen jetzt zum Spiel und in der Herkules Lounge gibt es lecker Bratwurst mit Sauerkraut und für Oma und mich ein Pils!"
So KlugscheissWichtigTuerModus aus!