
Wie schon erwähnt, waren wir am vergangenen Donnerstag zu einem Treffen mit dem Aufsichtsrat in die heiligen Hallen der Firma Walter Fenster eingeladen. Neben Vertretern der Perspektive waren Vertreter der Ultras, RWS, Lämmi, Fanverein und der Fansozialarbeiter dabei. Der Aufsichtsrat war komplett anwesend, hinzu kamen noch Bernd Mart und Rüdiger Abramczik. Nach gemütlichen Bratwurstessen startete der "offizielle Teil", in dem es erstmal um allgemeine Dinge ging. Hauptsächlich wurde Abramczik befragt, wie es mit der sportlichen Ausrichtung aussieht, wie die Planungen aussehen. Dazu gab es auch kritische Fragen, beispielsweise, ob es irgendwelche Verbindungen zu einem speziellen Spielberater gibt (da können die Ultras mehr zu sagen), wie er sich selbst seine Rolle in Kassel vorstellt etc. Abramczik antwortet ausführlich (oh ja....seeeeeehr ausführlich), erklärte, wie die Verhandlungen laufen, klärte uns z.B. über den Ablauf mit Lamotte auf und stellte klar, dass er weiter im Verein arbeiten will. Neben der offiziellen Tätigkeit als Sportlicher Leiter ist wohl auch mit Joe Gibbs unterwegs um neue Sponsoren ausfindig zu machen.
In wie fern die Aussagen von Abramczik zu bewerten sind und wieviel sportliches Know-How für den KSV darin steckte, maße ich mir nicht an zu beurteilen....dafür bin ich nicht fit genug in dem Bereich.
Nach dem langen Frage und Anwortspiel zu Abi gab es dann noch eine vorsichtig optimistische Aussage von Bernd Mart, der die Verhandlungen mit VW für auf einem guten Stand beschrieb und sich ziemlich sicher ist, dass VW weitermacht.
Der Aufsichtsrat, speziell Frank Walter als Gastgeber, stellte auch nochmals klar, dass dieses Treffen schon viel früher vom Aufsichtsrat gewollt gewesen wäre, da seitens des AR ein klärendes Gespräch für sinnvoll erachtet wurde. Ob dieser Wunsch tatsächlich schon im Herbst letzten Jahres bestand, kann ich persönlich natürlich nicht mehr für mich nachweisen, aber ich gehe davon aus, dass dem so war.....Frank Walter machte diesen Punkt sehr deutlich und auf mich wirkte diese Aussage ach auch wirklich ehrlich.
Die wichtigeren Gespräche (für den Verein und die zukunft) fanden dann hauptsächlich in kleineren Runden statt. Man verteilte sich etwas und schnuddelte miteinander. So standen die Ultras und Dirk Lassen zusammen und sprachen miteinander, ich selbst saß mit Frank Walter, Frank Greizer und teilweise mit Wolfgang Linnenbrink zusammen. Zu dem Gespräch zwischen den Ultras und Dirk Lassen kann ich nichts sagen, vielleicht schreibt ja der eine oder andere Ultra was dazu. Die Gesprächsrunde mit Walter, Greizer und Linnenbrink war jedoch sehr "fruchtbar". Es wurde sehr ehrlich und offen über die vergangenen Monate gesprochen, darüber, wie unserer Meinung nach vieles vom AR "kaputt gemacht" wurde, wie der Aufsichtsrat die Perspektive wahrgenommen hat und welches Ergebnis die JHV für den Aufsichtsrat, speziell Wolfgang Linnenbrink hatte.
Doch neben der Vergangenheitsbewältigung gab es auch klare und deutliche Worte darüber, wie es in Zukunft weitergehen soll. Der Aufsichtsrat möchte es nicht mehr so weit kommen lassen, wie im letzten Jahr. Deshalb soll jetzt alle drei Monate solch ein Treffen stattfinden, bei dem die Fans eingeladen sind, sich mit dem AR und vielleicht auch anderen Personen (Vorstand, Trainer etc.) auszutauschen und Probleme anzusprechen. Auch die Initiativen, die von den Fans ausgehen, wie die Fanabteilung werden sehr positiv gesehen und unterstützt.
Dem Aufsichtsrat, diesen Eindruck hatte ich nach dem Gespräch, liegt wirklich einiges daran, die Fehler, die gemacht wurden, nicht zu wiederholen und auf die Fans zuzugehen. Natürlich, und das ist allen "Seiten" klar, wird nicht von jetzt auf gleich wieder alles "Friede, Freude, Eierkuchen", jedoch habe ich den Eindruck, dass man wirklich bemüht ist, wieder miteinander und nicht gegeneinander zu arbeiten.
Mein Fazit nach dem Treffen: Vieles muss noch passieren, auch in den Köpfen von uns allen. Dass das Vertrauen auf allen Seiten beschädigt wurde, weiß jeder und es wird auch nicht einfach, es wieder lückenlos herzustellen. Aber zumindest versucht der Aufsichtsrat, da Vertrauen bei den Fans wieder herzustellen. Und das finde ich unterstützenswert. Wir sollten auch weiterhin einen kritischen Blick haben, jedoch der Vereinführung auch die Möglichkeit geben, uns zu zeigen, dass sie die Richtigen für den Job sind.
Ich hoffe, ich konnte das jetzt alles halbwegs verständlich für alle zusammenfassen. Wenns noch Fragen gibt, antworte ich gern.