Storch hat geschrieben:So, das wars.
Diese Diskussion ist erbärmlich.
Leute wie du, die sich auf einmal auf den Plan gerufen fühlen, machen diese Diskussion erst erbärmlich. Nun die Ankündigung das Auestadion zu meiden aufgrund dessen, macht dich in meinen Augen erst recht unglaubwürdig.
Nun mal zu dieser Aussage von Gonzo:
Es hilft nicht, die Augen davor zu verschließen, daß dieses Image existiert, es gilt, die Leute davon zu überzeugen, daß sie sich täuschen.
Absolute Zustimmung und da Gonzo und ich auch in der Nicht-Internetwelt gern mal das ein oder andere Bierchen zusammen trinken und dabei diskutieren weiß er auch, dass genau dies mein Standpunkt ist.
Hier fordern und Ankündigungen machen wie Storch es tut, kann erstmal jeder. Wirklich Gespräche zu führen und argumentativ (und zwar im realen Leben und nicht in der Anonymität des Internets) daran zu arbeiten, dass der KSV das beschriebene Image losbekommt...wer tut das? Du, Storch?
Ich kann dir tausend Beispiele nennen, wo man das im Alltag angehen kann...allerdings muss ich auch sagen, dass meine Wahrnehmung schon lange nicht mehr diese ist bzw. im Gegensatz zu vor einigen Jahren ein wesentlich besseres KSV-Bild in der Stadt herscht (einzelne wollen dieses Image einfach beibehalten, man brauchst schließlich Feindbilder). Das erfahre ICH übrigens täglich an Uni, im Job, wenn man im KSV-Trikot durchs Fitness-Studio läuft oder es beim Bundesliga gucken im Irish Pub oder sonstwo trägt.
Meine ganz subjektive Wahrnehmung...und: Die Wahrheit liegt sicherlich wie so oft in der Mitte, mag sein.
Jedes einzelne Gespräch ist mehr wert als ein "Zieh die Thor Steinar Scheiße aus, du Nazischwein."
Verbote schaffen keine Lösungen - wenn TS nicht mehr da ist, kommt die nächste Marke aus dem braunen Spektrum, und die nächste und die nächste...
Dann nochmal zu schmiddis lieblosen Versuch Rostock wieder in die Ecke zu katapultieren wo man sie gerne hätte:
Mal darüber Gedanken gemacht, warum die junge Ultra-Gruppe nicht Fuß fassen konnte? Alles Nazis da, gell?
Da ist sie wieder, die typische Denke. Die Szene dort hat einfach keinen Bock ihr Augenmerk auf Nebenkriegsschauplätze zu verlagern. Und: Übertrieben zur Schau gestellte (fussballfremde) politische Aktivität ist nichts weiter als das. Wannabe Paulianer, denn auch dieser Verein wäre vielleicht nicht völlig gewöhnlich (aufgrund der Heimat Kiez) aber zumindest ein ganzes Stück weniger gehyped. Früher hatte das was, die Alternativen vom Millerntor, irgendwie anders aber der Fussball war wesentlich, heute ist das eine Propaganda-Veranstaltung der Antifa gemischt mit einer geschickten kommerziellen Ausnutzung des vorhandenen Images. Super. Viele der alten ehrlichen Protagonisten sind nun bei Altona 93 zuhause oder haben sich ganz abgewendet.
@Wutti:
Ich würde niemals behaupten, dass das rechte Gesocks bei Hansa früher nicht zuhause war. Zweifelsohne war das so. Aber, jemand der so lange dabei ist wie du wird auch wissen, dass dies in den 90ern überall der Fall war. Im Osten eben nochmal im Speziellen.
Insgesamt muss man aber auch mal erwähnen, dass die gesamtdeutsche Fussballszene einen sehr positiven Wandel erlebt hat. Nur geht mittlerweile die Tendenz in die politisch andere Richtung, was ich ebenfalls, wie oben beschrieben, nicht wirklich gutheiße.
Nochmal zum Thema der politischen Unterwanderung in mittlerweile zahlreichen Fan-Szenen: (Ultras 2011 für mich auch nur Abbild des modernen Fussballs):
Die Loyalität zur eigenen Fanszene sollte da wohl Priorität 1 haben.
Mittlerweile hat diese Ganze Politisierung Ausmaße angenommen, dass Hannover, Bremen und Braunschweig gemeinsame Veranstaltungen mit politischem Hintergrund machen (persönliche Freundschaften habe ich auch mit Eintracht Fans etc. aber mir würde nie einfallen, dass organisierte Fanclubs zusammen etwas völlig fussballfremdes zusammen organisieren), Choreos mit knutschenden Männern unter dem Motto "Fight Homophobia" zu sehen sind und weitere Auswüchse, deren Grundaussage nicht falsch ist, aber auf der Fussballbühne einfach keinen Platz finden sollten. Darf man sich nicht wundern, wenn der Rest einer Kurve wenig begeistert ist, wenn man mit sowas quasi eine Meinung aufoktroiert.
Aber führt zu weit hier alles.
Die Grundaussage, die ich eigentlich tätigen wollte ist:
Verbote von Kleidung lösen keine Probleme, alltägliche Aufklärung auch nicht immer - aber zumindest immer öfters.
Nicht damit ich hier falsch verstanden werde: Ich würde am liebsten auch kein TS in der Kurve sehen, ich verabscheue diese Marke. Ich bin aber wie gesagt der Meinung dass Verbote nichts bringen, sondern nur das Gegenteil bewirken in der großen Masse.
"Und ich verliebte mich in den Fußball wie ich mich später in Frauen verlieben sollte: plötzlich, unerklärlich, unkritisch und ohne einen Gedanken an den Schmerz und die Zerissenheit zu verschwenden, die damit verbunden sein würde." (Hornby)