Insgesamt bleibt der Einwand aber doch insofern berechtigt, dass die tatsächliche Hitzeentwicklung nicht wirklich ein Gefahrenpotential ist. Ich kann mich nicht so recht an Fälle von Verbrennungen oder dergleichen entsinnen. Gut, dass die Böller angesprochen worden - wobei da ja schon Konsens drüber besteht, dass das ein No Go ist. Ist dann immer so eine Mentalitätsfrage, ob man das Restrisiko, dass die doch ins Stadion hineinkommen akzeptiert oder sich daran abmüht. Ich neige zu Ersterem, da würden in den Fangruppen wohl auch schnell genug selbstregulierende Prozesse eintreten - alles andere ist da nicht recht beeinflussbar. Irgendwo schade, aber es wäre wie gesagt nicht tragbarer Aufwand hinter der zweiten Möglichkeit.
Es ist insgesamt auch richtig zu sagen, dass man aus dem Waldhof-Spiel da nicht den Deal machen muss, was jetzt die tatsächliche Gefährung von Zuschauern angeht. Überhaupt für die derzeitige Saison und die Füllung des Auestadions - selbst wenn mich die Anzahl gefreut hat - muss man auch nicht mit Sicherheitskonzepten anfangen. Das ist auch gar nicht so der Punkt. Die Stimmung zeigt für mich nur relativ klar auf wie das derzeitige Bild ist und das alles bloß auf Brian-Washing zu schieben ist mir ehrlich gesagt zu bequem und unflexibel. Das diskreditiert automatisch alle anderen Positionen; egal wie sehr man beteuert, dass man das so nicht gemeint hat. Und das ist es auch, worüber ich mich hier die ganze Zeit so aufrege, weshalb ich jetzt wieder in dieselbe Kerbe schlage: Die Leute, die das an diesem Abend mit Pfiffen quittiert haben sind doch nicht die Feindbilder. Das sind diejenigen, die dem Verein ebenso ihr Gesicht geben wie alle noch so unterschieldichen Fangruppen und auch die ein oder anderen Spinner.
Wo ist der Gedankengang, genau die mit ins Boot zu holen, wenn man doch so gut für den kontrollierten Pyroeinsatz argumentieren kann (Und das kann man auch tatsächlich!)? Das fehlt mir komplett und letztendlich wird man sich damit selber auf den Füßen stehen. Das ist die Tragik daran, die mich so unwahrscheinlich nervt und wo ich offen gesagt hier jetzt auch keinen einzigen Ansatzpunkt zur Verbesserung erkannt habe. Klar ist das mühsam, klar stumpft man dabei ab. Aber man riskiert, dass die Leute sich nicht einmal mehr dazu bereit erklären sich das anzuhören, was man dann anzubieten hat. Das ist für eine Agenda mit derart viel politischem Gegenwind kurz gesprochen ein Genickbruch.
Und gerade weil ich denke, dass die Pyrotechnik eine ganz spannende Facette in Cheoreographien mit einem tatsächlich geringen Risiko einbringen kann, gerade deswegen würde ich mir zunächst äußerst konkret Gedanken darüber machen was ich exakt möchte - also die Frage: "Wie würden wir das für das Auestadion regeln?". Und sobald DAS anständig bekannt gemacht wird, dann lässt sich auf der Grundlage hier auch mehr als dieses nervige Gerede mit irgendwelchen Terrorismusvergleichen und ähnlichem erzielen. Wenn man so eine konkrete Lösung des Problems haben will kann einem meiner Ansicht dieser Freitagabend nicht egal sein. Nicht so sehr, was die Folgen angeht - die gab es spannenderweise ja auch an dem Abend wieder nicht - sondern vom grundlegenden Meinungsbild. Da fängt jeder Wandel an und wenn man den Schritt nicht sorgfältig genug abarbeitet, dann wird das einfach nichts. Und dann schiebt man auch gerne mal ungerechtfertigten Frust gegenüber denen, die man eingentlich überzeugen wollte.
Ich bring mal so ein Gedanknspiel ein: Vor dem Fanblock. Gewährleistet folgende Dinge:
- Absprache mit dem Verein, weil es ja schließlich im Innenbereich ist.
- Für Choreos nutzbar.
- Durch die Ordner davor ausreichend begutachtet.
- Außerhalb von Menschenmengen.
Mein Lieblingsthema mit der Rauchentwicklung ist dadurch zwar nicht abgedeckelt, aber für's Beispiel sage ich einfach mal Schwamm drüber. Muss man ja auch keinen AK gründen für solche Überlegungen.
Und für den Passi
das hier, die ABC-Skala. Ist zwar Stand 2009, liest sich aber im konservativen Hessen doch fast schon modern. ;)