Das fällt mir auch vermehrt auf. Ich weiß gar nicht warum, die Jungs laufen ja eigentlich wie die Blöden, aber irgendwie habe ich immer das Gefühl, wir seien permanent und überall auf dem Platz in Unterzahl. Vorllam wenn es über die Flügel nach vorne geht.Bernd RWS 82 hat geschrieben:...meiner meinung nach ist das spiel des ksv im mittelfeld zu sehr "gequetscht" - alles tummelt sich in der mitte - auf außen ist selten mal einer der bis zur grundlinie geht und ne gescheite flanke rein bringt
Wie gesagt: keine Ahnung woran das liegt, aber scheinbar hapert es da an Unterstützung durch den AV, den nahen 6er oder auch durch Gallus.
Stattdessen turnt da immer wieder der nominelle Mittelstürmer rum, sodass in der Mitte 0 Abnehmer für eventuelle Flanken sind. Null. Und das wobei Flanken eh schon Mangelware sind. Keine Überzahl mal auf einem Flügel im letzten Drittel, keine Doppelpässe, keine Läufe mal zur Grundlinie. Und wenn doch jemand mal einen hohen Ball in die Mitte schlägt, herrscht da meist wirklich gähnende Leere.
Ich will da nochmal an den in meinen Augen treffenden Beitrag von Heidelberger anknüpfen, der das Problem wie ich finde gut aufzeigt:
Ich habe auch in Erinnerung, dass Becker kurz nach der Verpflichtung als linker Mittelefeldspieler bezeichnet wurde, was er wohl in Magdeburg auch öfter gespielt hat, nicht umsonst kam er dort auf 5 Vorlagen und 4 Tore.Heidelberger hat geschrieben:Für mich ist Mayer auf dem linken Flügel keine Idealbesetzung. Der sollte als hängende Spitze zentraler spielen und Schmeer (oder Damm) unterstützen, weil unser 9er allein gg die gegnerischen Abwehrspieler einen sehr schweren Stand hat. Mit nur einer Spitze zu spielen macht eigentlich nur Sinn, wenn man klassische Flügelspieler hat, so wie damals, als Ochs und Tornie den Bauer gefüttert hatten. Merle und Mayer interpretieren aber diese Rolle auf Außen anders.
Und auch Pinheiro wurde eher als Offensivspieler erwartet. In der zweiten Liga spielte er meist im rechten (offensiven) Mittelfeld oder Rechtsaußen.
Aber diese Positionsbezeichnungen und Spitzfindigkeiten sind doch nur Beiwerk.
Im Endeffekt verharrt ein Spieler ja nicht statisch auf ein und der selben Stelle, sondern agiert in einem sogenannten, vielzitierten "Aktionsradius", den er ausgehend von seiner Rolle in der taktischen Grundordnung beackert.
Da spielt es im Endeffekt auch keine Rolle ob man diese nun als 4-3-3, 4-2-3-1, 4-4-1-1 oder 4-4-2 bezeichnet. Das sind ja lediglich Hilfestellungen um in unterschiedlichen Spielsituationen die grundsätzliche grobe Ausrichtung leichter beschreiben zu können.
Was zählt ist doch Zusammenspiel zwischen - vereinfacht gesagt - den drei Mannschafsteilen und in diesen Teilen untereinander. Zusammenspiel ist jetzt nicht nur zu verstehen als Passspiel an sich, sondern auch und hauptsächlich als grundlegende Abstimmung in Offensive und Defensive, die Laufwege mit und ohne Ball, sowie das Aufrücken, Pressen und Fallenlassen sowohl bei gegnerischem, als auch eigenem Ballbesitz.
Und hier liegts doch im Argen.
Dadurch, dass wir mit aller Konsequenz verteidigen, wirkt unser Spiel logischerweise relativ risikounfreudig. Das heißt ich habe den Eindruck, dass wir ein aggressives Pressing vermeiden, die Außenverteidiger sehr tief stehen und auch die 6er eher abwartend denn agressiv vorgehen. Vorne laufen sich Gallus und Schmeer/Damm/Bobo zwar die Hacken wund, hecheln aber meist bei gegnerischem Ballbesitz nur hinterher, da man viel zu gestreckt agiert und die restlichen Spieler hinten meist zwar sehr kompakt, aber eben auch abwartend agieren.
Das hat zur Folge, dass Dieck und auch Hammann nicht viel für die Offenisve tun (können).
Die tiefe Ausrichtung der gesamten Mannschaft bedeutet, dass Ballgewinne meist erst kurz vor oder am eigenen Sechzehner erfolgen oder der Gegner aufgrund der Kompaktheit eben gezwungen wird, aus aussichtsloser Position abzuschließen und uns einen Torabstoß zu bescheren. Das Laufpensum um aus dieser Situation als Außenverteidiger auch noch Offensivaufgaben zu übernehmen, kann niemand über 30-40 Spiele die Saison absolvieren.
So denke ich mir ist jedenfalls der theoretische Plan, den ich mir vorstellen könnte, dass ihn Uwe Wolf verfolgt, was in der Defensive ja auch meist gut klappt, wie gegen Hoffenheim aber auch mal in die Hose gehen kann.
Durch die späten Ballgewinne, generiert man aber sich immer wiederholende Angriffsszenarien, auf die sich ein Gegner leicht einstellen kann, da der Überraschungsmoment fehlt.