nordkassler hat geschrieben:So, und was nun, ihr selbsternannten Gutmenschen, Moralapostel und Beschwichtiger hier im Forum?
Was machen wir nun?
[...]
Ich fühle mich angesprochen.
Nun, um der Mannschaft zu helfen, finde ich es grundsätzlich sinnvoll, in verfahrener Lage auch kleinste Schritte nach vorne anzuerkennen, so geschehen von mir nach dem Spiel gegen die Stuttgarter Kickers. Aber in der Tat, es nützt so alles nichts. Da rechnet man (= hofft man) auf einen Aufwärtstrend, auf eine Trotzreaktion, auf das Ende einer langen Anlaufzeit, auf eine mentale Steigerung nach Lob und Samthandschuhbehandlung, aber stattdessen: offenbar schon wieder eine desolate Leistung - eine sogar noch schlechtere Leistung als vorher.
Das ist selbst mir jetzt etwas zuviel des Schlechten. Das stete Prinzip, ein Schritt vor zu gehen und dann wieder drei zurück, führt weit nach hinten. Da nützt es zugebenermaßen herzlich wenig, sich als Gutmensch (hihi!) in bester Absicht (so ist man als Gutmensch

) auf diesen einen Schritt nach vorne zu fokussieren.
Ich sehe das ähnlich wie Ecki mehrere Seiten weiter vorne. Der Trainer ist doch nun fast egal. Es ist die Mannschaft, die jetzt wieder vollends versagt. Genau wie in der Rückrunde der letzten Saison. So schlecht kann doch eigentlich kein Trainer sein, oder? Weder ein MD noch ein CH. Wie Ecki sagt, es ist egal wen man aufstellt, ob erfahrenen Hasen oder jungen Spund, es führt zu nichts, wenn beliebige elf Männer, die für den KSV auflaufen, nur noch unsichtbare Rücksäcke und vermutlich auch unsichtbare Augenbinden mit sich herumtragen. Selbst die Spieler, die wirklich schon bewiesen haben, dass sie was können, werden auf ihr unterstes Niveau runtergezogen. Wie funktioniert das denn?
Ich habe keinen Rat, wie das zu retten sein soll, weil es so nicht zu verstehen ist. Es macht mir Angst, dass für die nächste Saison schon wieder ein Neubeginn ansteht. Wieder eine neue Mannschaft zusammenstellen. Und vor allem - wer soll das machen? Und er muss es ja nicht nur machen, er muss es auch gut machen.
Hock oder kein Hock ist doch jetzt kurzfristig fast egal. Es kommt jetzt nur noch auf die nächste Saison an. Auf dieses sagenumwobene Konzept für die nächsten Jahre kommt es an. Und wenn es das nicht gibt - was die meisten hier vermuten - dann muss es jetzt endlich her.
Der Kopf von Hock wird von der Meute aber gefordert, und er muss nun wohl irgendwann bald mal rollen. Aber besser nur dann, wenn man auch gleich eine Alternative parat hat und man sich leisten kann, Keim auch zu verbannen. Der steckt zu tief mit drin. So scheint es zumindest. Und auch wenn ich gegen MD nichts hätte, muss man doch eigentlich den Stimmen hier beipflichten, dass es nicht sein darf, jemanden als Trainer einzustellen, der "kürzlich" schon mal an Misserfolgen beteiligt war. Und das ist natürlich ein schweres Argument gegen MD und Hamann.
Wann aber gibt es endlich mal ein Interview mit den vor allem erfahrenen Spielern (Enno, Damm, Bobo, ...), in dem die Jungs mal erklären, was denn bloß in diesem Kalenderjahr in sie gefahren ist?
Die Mannschaft kann man wohl nicht auswechseln, aber das wäre das Dringlichste. Der Trainer hat keinen (guten) Einfluss auf das Team (obwohl er es natürlich beim Training voll erreicht). Der neue sportliche Vorstand schweigt bisher auch nur. Von dem Geschäftsführer weiß man nicht so recht, wo sein Aufgabenbereich endet und ob man ihn für die sportliche Talfahrt mit zur Verantwortung ziehen muss. Der Aufsichtsratsvorsitzender auch unter scharfer Kritik. Was für ein Gemenge! Und dazu noch vermutlich große bzw. zunehmende finanzielle Not.
Ich glaube nicht, dass ein Trainerwechsel allein mehr Zuschauer ins Stadion lockt. Es sind so viele Dinge, die den KSV gerade kaputt machen.
Das Konzept, das fehlt, müsste für mich so in etwa aussehen, wie das von der ersten Saison mit Mirko Dickhaut als Trainer: Möglichst viel regionaler Bezug, keine offizielle Aufstiegsambition, und einfach nur eine saugeile Mannschaft, an der sich die Gut und die Schlechtmenschen erfreuen können. Was ist daran so schwer?
